Pascal Wehrlein konnte im zweiten Rennen von Moskau nicht an den Triumph des Vortags anknüpfen. Der Mercedes-Pilot wurde am Sonntag, nach Problemen im Qualifying von Rang 11 gestartet, Zehnter und sammelte damit nur einen Punkt. Sein stärkster Kontrahent im Kampf um den Titel des DTM-Champions, der Schwede Mattias Ekström, fuhr aufs Podest und übernahm nach nur einem Tag wieder die Führung in der Gesamtwertung.

"Rennentscheidend war heute unser schlechtes Qualifying. Von Platz elf ist es einfach schwierig", sagte Wehrlein im Anschluss. Auch Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz sah die schlechte Position in der Startaufstellung als Hauptproblem. Dazu sei noch der fast identische Speed vieler Fahrzeuge gekommen. "Die Pace der Autos war heute auf einem ähnlichen Niveau, dann ist überholen natürlich schwer. Vor allem, wenn man aus dem DRS-Fenster fällt", so Fritz.

Wehrlein war vom Start weg in harte Positionskämpfe verwickelt. Zunächst versuchte er, am direkt vor ihm fahrenden Edoardo Mortara vorbeizukommen. In Runde neun konterte dieser das Überholmanöver des Deutschen noch, zwei Umläufe später musste er den Mercedes passieren lassen. Wehrleins Pace war zu diesem Zeitpunkt gut, er fuhr im Anschluss mehr als eine halbe Sekunde schneller als der Audi-Pilot.

Wehrleins überholt Mortara, der am Ende aber wieder vorn ist

Die hart erarbeitete Position verlor Wehrlein allerdings beim Boxenstopp wieder. Ein Unsafe Release von Jamie Green kostete zusätzliche Zeit und Positionen in der Boxengasse, weil der 20-Jährige seinen Boliden fast zum Stillstand bringen musste, um einen Unfall zu vermeiden. Wegen einer Gentlemen-Absprache, welche die Vorfahrt in der Boxengasse regelt, wurde Green allerdings nicht bestraft.

An Augusto Farfus und Tom Blomqvist kam Wehrlein schnell vorbei. Am Audi von Nico Müller biss er sich aber bis zuletzt die Zähne aus: "Mit Mortara vor ihm hatte Müller die ganze Zeit DRS. Somit hatte ich kaum Chancen, um noch zu überholen", erklärte Wehrlein. Als Zehnter war der Formel-1-Tester aber noch immer zweitbester Mercedes-Pilot.

Am Samstag war die Freude groß, Foto: DTM
Am Samstag war die Freude groß, Foto: DTM

Sein Teamchef zog ein durchwachsenes Wochenend-Fazit für seinen in der Gesamtwertung derzeit bestplatzierten Fahrer. "Positiv ist sicher, dass Pascal zum Tabellenführenden aufschließen konnte. Weniger erfreulich ist das heutige Rennergebnis", so Ulrich Fritz. Wehrlein liegt nach zwölf von 18 Saison-Läufen mit sechs Zählern Rückstand auf Ekström auf Platz zwei. Ein Extra-Lob gab es immerhin von Norbert Haug. Der ehemalige Mercedes-Motorsportchef sagte in der ARD: "Wehrlein hätte ein Formel-1-Cockpit verdient."