Schieb ihn raus - drei Worte, die das DTM-Rennen von Spielberg nachhaltig überschatteten. Kurz nachdem am Funk von Audi-Pilot Timo Scheider diese Worte von Dr. Wolfgang Ullrich ertönten, schob Scheider sowohl Robert Wickens, als auch Pascal Wehrlein von der Strecke. Nach dem Rennen beteuerte Audi, dass es keine solche Anweisung gegeben hätte, Ullrich sprach von einer unüberlegten Äußerung, die nicht für den Fahrer bestimmt war. Scheider betonte zudem, gar keinen Funkspruch gehört zu haben. Die Rennkommissare sahen in der Kollision dennoch eine Absicht und disqualifizierten den Audi-Piloten.

Zwar bekam die Serie kaum mehr gekannte Aufmerksamkeit, der Sportsgeist jedoch trug empfindlichen Schaden davon. Ein Umstand, den auch Klaus Ludwig erkannte. "Wir haben früher auch mal jemanden abgeräumt, aber da hatte es der Fahrer entschieden und nicht die Box", äußerte der dreimalige DTM-Meister sein Unverständnis. Auch wenn Scheider seinen sechsten Platz verlor, blieben Wehrlein und Wickens - die in der Meisterschaft beide noch Chancen hatten und zumindest Wehrlein auch noch immer hat - ohne Punkte. Ludwig hofft, dass das am Ende keine Rolle spielt.

"Das Schlimme ist, dass es am Jahresende unter Umständen um einen Punkt geht", malte er bei Sport1 das Schreckensszenario aus. Daher hätte er das Rennen auch anders gewertet. "Wenn ich etwas zu sagen gehabt hätte, hätte ich das Rennen zum Stand vor dem Unfall gewertet. Dann hätte ich irgendjemanden zu einer Million Euro Strafe verklagt, das gibt es in der Formel 1 ja auch. Und den Timo hätte ich für zwei Rennen gesperrt", stellte er seinen Standpunkt klar.