Mit 30 Jahren ist der Ex-Carrera-Cup-Fahrer Frank Stippler ein echter Spät- Und Quereinsteiger in die DTM. Entsprechend gibt der Audi-Neuzugang offen zu: "Für mich ist es kein Sprung von der zweiten in die erste Liga - eher von der dritten in die erste."

Die Unterschiede zwischen seinem bisherigen Betätigungsfeld und der DTM schätzt er derweil wie folgt ein: "In einem Carrera-Cup Topteam hast du maximal zwei Ansprechpartner, und Probieren geht über Studieren. Bei Audi ist es genau andersherum. Für jedes Detail ist jemand zuständig", so Frank im Interview mit Motorsport aktuell. "Da wird nicht rumprobiert, sondern analysiert und aussortiert. Das war mit die beeindruckendste Erfahrung bisher. So etwas habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Die Abstimmungsarbeit in der DTM ist natürlich wesentlich komplexer. "

Über die Tatsache, dass er in einem Vorjahreswagen vielleicht einen Nachteil haben könnte, denkt der Audi-Werkspilot überhaupt nicht nach. "Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Für mich ist es wie ein Sechser im Lotto, dass ich bei Audi ein Vorjahresauto fahren darf. Für mich hat sich ein Traum erfüllt - und aus dem versuche ich, das Beste zu machen."

Die großen Namen seiner Konkurrenten Mika Häkkinen, Jean Alesi, Heinz-Harald Frentzen oder Bernd Schneider jagen ihm dabei keinerlei Angst ein. "Ehrfurcht nein, Respekt ja - diese Jungs haben zweifellos Großes geleistet", räumt Stippler ein. "Aber ich glaube, es gibt auch andere Rennfahrer, die aus Gründen, die sie nicht selbst beeinflussen konnten, den Weg nicht gehen konnten, den die Superstars gegangen sind, obwohl sie das Zeug dazu gehabt hätten."

Sein Ziel für seine Rookie-Saison steht unterdessen felsenfest: "Gute Arbeit leisten und im B-Feld so eine Rolle spielen, dass Audi mit mir zufrieden ist und ich mich weiterhin beweisen darf."