Der 4,307km lange Kurs in Zandvoort wurde bereits 1948 gebaut und war seit 2005 jedes Jahr im DTM-Kalender. Trotzdem gehört der Kurs durch die Dünen schon lange zu den Highlights der Saison. "Zandvoort ist für mich eine von den guten alten Strecken, wo du nicht neben die Strecke fahren kannst, denn dann bist du im Kiesbett oder in der Leitplanke", sagte Mattias Ekström.

Neben der Strecke geht es meist direkt ins Kiesbett, Foto: Mercedes-Benz
Neben der Strecke geht es meist direkt ins Kiesbett, Foto: Mercedes-Benz

13 Richtungswechsel verteilen sich auf den Kurs. Dabei gibt es eine bunte Mischung aus verschiedenen Kurven. "Es geht bergauf, bergab, es gibt blinde Kurven, langsame Kurven, schnelle Kurven und auch eine der schönsten Kurven des Jahres, die schnelle am Ende von Sektor eins. Das ist es, was die Strecke ausmacht, was die Fahrer lieben", beschreibt der Schwede den Kurs.

Doch nicht nur die Strecke selbst ist eine Herausforderung für die Piloten. Durch die Nähe zur Nordsee spielt der Wind eine große Rolle und wird in der engen Qualifikation durchaus zu Überraschungen führen können. Das Gripniveau hängt zudem vom Sand ab, der von den Dünen immer wieder auf den Asphalt geweht wird. Spannung ist in Zandvoort durch diese ganzen Faktoren also garantiert.

In der Meisterschaft hat Jamie Green beim letzten Rennen einen Teil seines Punktevorsprungs eingebüßt. Ekström ist seinem Markenkollegen sechs Punkte näher gekommen und hat trotz der drei Siege des Briten nur noch elf Zähler Rückstand. Durch starke Ergebnis auf dem Norisring liegt aber auch Pascal Wehrlein nur noch drei Punkte hinter dem Schweden. Edoardo Mortara und Robert Wickens auf den Positionen vier und fünf sind auch noch relativ nah an der Spitze.

BMW mit Gewichtsvorteil in Zandvoort

BMW hat mit dem leichtesten Auto einen großen Vorteil auf der kurvigen Strecke. Im vergangenen Jahr sicherte sich der bayrische Konstrukteur dort mit Marco Wittmann den Fahrertitel und mit Maxime Martin den Titel Rookie des Jahres. Nach Titeln sieht es in diesem Jahr nicht aus, dennoch ist das Team um Jens Marquart zuversichtlich.

"Wir erhoffen uns an diesem Wochenende endlich einen Aufwärtstrend, sind sehr konzentriert und höchst motiviert", erläutert Stefan Reinhorld. Wittmann stimmt seinem Teamchef zu: "In der Vergangenheit konnten wir dort immer recht gute Ergebnisse einfahren. Letztes Jahr standen wir auf dem Podium. Ich denke, dass die Strecke uns besser liegen wird als die bisherigen. Deshalb sind wir recht optimistisch und freuen uns darauf."

Mercedes nach Norisring-Dominanz zurückhaltend

Beim dritten Lauf sicherte sich Mercedes zwar beide Siege, doch im Bezug auf das vierte Rennen bleiben sie zurückhaltend. Norisring-Sieger Robert Wickens sieht einen wichtigen Faktor in der Fahrzeugabstimmung: "Ich hoffe, dass wir den Schwung mitnehmen können. Das wird allerdings keine einfache Aufgabe. Die Strecke ist ganz anders. Es gibt hohe Geschwindigkeiten und hohe Reifenabnutzung." Als Ziel setzt sich der Kanadier ein Podium in den Niederlanden.

Auch Wehrlein, der Sieger des Samstags, erwartet kein einfaches Wochenende: "Man muss realistisch sein und sich klar machen, dass Zandvoort eine komplett andere Strecke ist als der Norisring." Optimistisch bleibt der Deutsche aber schon. Im vergangenen Jahr hat er einen neuen Rundenrekord in den Asphalt Zandvoorts gebrannt.