Die Ausgangslage vor dem achten Rennen der Saison auf dem Lausitzring ist klar: holen die beiden Audi-Piloten Mattias Ekström oder Edoardo Mortara nicht mindestens 15 mehr als Marko Wittmann, krönt sich der BMW-Pilot zum Meister 2014. Nicht unmöglich, zumindest für Ekström, der das Rennen von Startplatz zwei - und damit fünf Positionen vor Wittmann und sogar elf Positionen vor Mortara - beginnt.

Klar ist aber auch: Selbst bei einem Sieg von Ekström darf Wittmann nicht unter die besten Vier kommen. Damit müssen Jamie Green, Timo Scheider und am besten noch Miguel Molina Schützenhilfe leisten. "Vielleicht bekommen wir noch etwas Unterstützung von der Marke mit dem Stern", lachte Dieter Gass am Sonntagmorgen und bezog sich auf Pole-Setter Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella auf Startplatz fünf.

Mattias Ekström möchte unbedingt gewinnen, Foto: DTM
Mattias Ekström möchte unbedingt gewinnen, Foto: DTM

Wittmann in die Suppe spucken

Noch vor dem Wochenende auf dem Lausitzring hatte Audi den Titel bereits gedanklich an Wittmann abgegeben. Nun besteht laut Gass aber die realistische Chance, die Entscheidung zumindest hinauszuzögern - das hat für Audi aber nicht oberste Priorität. "Wenn wir die Meisterschaft verhindern können ist das gut, das ist aber nicht das Hauptziel", erklärte Gass. "Die Möglichkeit ist aber absolut da. Wir haben drei hungrige Jungs auf zwei, drei und vier."

Ganz wichtig für Gass: Auf dem Lausitzring stehen mit Ekström, Green und Scheider die drei erfahrensten Piloten seiner Mannschaft ganz vorne - für den Audi-Leiter-DTM der richtige Fingerzeig in Richtung aller Kritiker, dass die alten Hasen 2014 von den jungen Piloten regelmäßig abgekocht werden.

Sieg wichtiger als Titel

Mit diesem Gespann möchte Audi den ersten DTM-Sieg seit 406 Tagen einfahren. Dieses Ziel steht für die Ingolstädter vor einer möglichen Titelverhinderung. Damit wird Audi nicht alles tun, um Ekström den Sieg zu ermöglichen, sollte einer seiner Kollegen schneller sein. "Der Sieg ist erstmal wichtig, aber abgesehen davon, steht Mattias auch am besten", unterstrich Gass und fügte hoffnungsvoll hinzu: "In einem normalen Rennen, was wir von Mattias gesehen haben, da hat er immer mindestens eine Position gewonnen." Letztlich werde aber erst der Rennverlauf die Antworten bringen. Eines steht aber fest: "Mattias wird auf jeden Fall alle Unterstützung bekommen."