Beim Saisonhighlight auf dem Norisring meldet sich Mercedes an der Spitze zurück. Auf dem Stop-and-Go-Kurs in Nürnberg zeigten die bisher so gebeutelten Stuttgarter eine dominanten Vorstellung und profitierten auch von ihrem Gewichtsvorteil. Wie bereits im Vorjahr fuhr Robert Wickens auf Pole, knapp gefolgt von seinem Teamkollegen Paul Di Resta. "Ich mag es einfach, spät zu bremsen. Es war ein schwieriges Jahr bisher, die Pole gehört Mercedes, sie haben so hart gearbeitet", freute sich Wickens über die Pole Position.

In Q1 war noch alles offen

Bereits im ersten Abschnitt des Qualifyings zeigt sich, wie eng es auf dem einzigen Stadtkurs im DTM-Kalender zugeht. An der Spitze reihten sich alle drei Hersteller innerhalb von nur 0,005 Sekunden ein: Audi vor Mercedes und BMW. Das bedeutete auch: Zum ersten Mal in diesem Jahr waren die Sterne im Zeittraining konkurrenzfähig, lediglich Vitaly Petrov kam als Letzter nicht in die nächste Runde.

Jamie Green ärgerte die Mercedes-Fahrer, Foto: Audi
Jamie Green ärgerte die Mercedes-Fahrer, Foto: Audi

Neben dem Russen erwischte es mit Martin Tomczyk und Timo Scheider zudem zwei ehemalige Champions, bei Tomczyk fehlte nur eine Tausendstel. "Es tut mir leid, denn Platz 19 ist nicht das, wo ich herumfahren möchte", entschuldigte sich Tomczyk direkt nach dem Aus bei seiner BMW-Truppe. "Das ist deprimierend und für mich als Bayer beschämend, hier in Nürnberg so weit hinten zu starten."

Im zweiten Qualifying drehte Mercedes richtig auf. Wickens, Christian Vietoris, Pascal Wehrlein und Di Resta lagen innerhalb von nur einer Zehntelsekunde geschlossen an der Spitze, auch Gary Paffett qualifizierte sich für die nächste Runde. Nur Jamie Green, Marco Wittmann und Mattias Ekström, der in Q1 die Bestzeit setzte, konnten mithalten.

Mr. Norisring sprengt Mercedes-Quintett

Weniger Erfolg hatte dagegen Mike Rockenfeller, der auf dem zwölften Platz ausschied: "Es geht mir tierisch auf den Sack, dass immer gesagt wird, dass das nicht meine Strecke wäre", ärgerte sich der amtierende Champion. "Es hat einfach das Quäntchen gefehlt. Ich bin zwar mit der Platzierung unzufrieden, aber mit mit der Pace."

Während man bei Audi und BMW klagte, knallten die Mercedes-Fahrer weiter Bestzeiten auf den Asphalt. Di Resta und Wickens fuhren bereits mit ihrem ersten Reifensatz 47er-Zeiten. Ganz vorne ging es ohnehin nur noch um die Reihenfolge zwischen den fünf verbliebenen Mercedes-Piloten. Mit einer Rundenzeit von 47,883 Sekunden schnappte sich Wickens die Pole, am Ende lag der Kanadier fast eine Zehntelsekunde vor Di Resta. Dahinter schnappte sich Jamie Green im Audi überraschend den dritten Platz vor Wehrlein, Paffett und Vietoris. Tabellenführer Wittmann startet am Sonntag hinter Ekström von der achten Position.