Nach einer Stippvisite zum Saisonfinale der DTM 2013 stand für Formel-1-Superstar Lewis Hamilton fest: Die DTM ist nie und nimmer ein Sprungbrett in die Königsklasse des Formelsports. Was in erster Linie nach einer ein wenig despektierlichen Äußerung gegenüber der Tourenwagen-Serie klang, war letztlich ein Hinweis auf die großen Unterschiede zu den Formel-Rennwagen, welche keine sinnvollen Vergleiche ermöglichten. Hamiltons Landsmann Gary Paffet, seines Zeichens DTM-Champion des Jahres 2005, ist gar überzeugt, dass viele seiner Kollegen das Zeug dazu hätten, in der Formel 1 ein ordentliches Bild abzugenen.

"Viele Fahrer in der DTM sind mit Sicherheit talentiert genug für die Formel 1, aber dort ein Cockpit zu ergattern hängt natürlich von viel mehr Faktoren ab als nur dem Talent und dem fahrerischen Können." Paffet, seit 2006 Testfahrer bei McLaren, sei in den vergangenen Jahren gar selbst einige Mal kurz vor der Tür zur höchsten Formel-Klasse gestanden, ergeben habe sich die Chance letztlich jedoch nie. "Ich hätte es definitiv versucht und würde es auch jetzt noch versuchen, aber mit steigendem Alter nimmt natürlich immer mehr die Wahrscheinlichkeit ab, es tatsächlich zu schaffen", verrät der Engländer.

Arbeit als Testfahrer keine Ablenkung

Trotz seines 'lukrativen Nebenjobs' will sich Paffett zu 100% auf die DTM konzentrieren und voll angreifen. "Es sind nur zehn Rennwochenenden in der DTM und die haben natürlich Priorität für mich. Ich werde mich voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren." Dass die Arbeit als McLaren-Testfahrer darunter leiden könnte, glaubt Paffett nicht - ebenso wenig an Vorteile seines Engagements beim britischen Traditionsrennstall. "Für mich lassen sich die beiden Aufgaben super verbinden. McLaren bedeutet für mich weder eine Ablenkung, noch einen Vorteil für die DTM. Trotzdem ist es natürlich eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte."

Viel Arbeit für Paffett in der DTM

Nach Rang sechs im Endklassement 2013 und einer schwierigen zweiten Saisonhälfte mit lediglich 22 Punkten in den letzten sechs Rennen freut sich Paffett nach einem langen und arbeitsintensiven Winter auf eine neue Chance. "Die letzten Monate waren sehr, sehr lang und ich hatte mit meinem Team viel zu Überdenken, vor allem nachdem im letzten Halbjahr 2013 gar nichts lief." Nach mittelmäßigen Tests hofft er dennoch, wieder näher an die Konkurrenz an der Spitze herangerückt zu sein. "Bis Hockenheim wissen wir natürlich nicht, wo wir stehen, aber ich denke die neue Homologation war eine gute Chance für uns, aufzuholen. Am Samstag wissen wir endlich, wo wir stehen und ich kann den Saisonstart nicht mehr erwarten."