Bei 33 Punkten Vorsprung auf Augusto Farfus ist die Rechnung eine leichte. Holt der Brasilianer nicht mindestens acht Punkte mehr als "Rocky", so kann sich dieser zum ersten Mal in seiner Karriere zum Champion krönen. Eine besondere Herangehensweise an das Rennen hat Rockenfeller dennoch nicht. "Ich gehe in jedes Rennen mit der gleichen Einstellung", verrät er. "Ich werde meinen Stiefel einfach herunterfahren und mich wie auch sonst immer in den Zweikämpfen verhalten - bedeutet: so aggressiv wie nötig, so vorsichtlich wie möglich."

Das Hauptaugenmerk liegt für den Meisterschaftsführenden jedoch nicht etwa auf dem Sieg oder dem vorzeitigen Titelgewinn, sondern, seine Audi-Markenkollegen zu schlagen. Erst danach will Rockenfeller auf das Ergebnis achten. "Wenn es mit dem Titel klappen sollte wäre es schön, aber ich verschwende da momentan wirklich keine Gedanken daran. Ich möchte mich wieder als bester Audi im Feld behaupten, denn diese Fahrer und Autos sind meine Referenz."

Dass Rockenfeller natürlich insgeheim ein Sieg und die vorzeitige Entscheidung im Titelkampf am Liebsten wären, dürfte kein Geheimnis sein. Nach seinem unglücklichen zweiten Rang in Zandvoort im Vorjahr hat er zudem nach eigener Aussage noch eine Rechnung offen. Anders als in der Formel 1 sei es in der DTM jedoch untypisch, die Dominanz eines Autos zu gewährleisten und Siege quasi "planbar" zu machen.

"Wir müssen trotz des relativ großen Vorsprungs ab der ersten Sekunde im Training hellwach sein und Gas geben", erklärt "Rocky" seinen Plan für's Wochenende. "Denn nur mit einem guten Qualifying hast du auch die Chance auf ein erfolgreiches Rennen." Nach der Qualifikation will sich Rockenfeller aber dann doch einmal ansehen, wo sich Titelkonkurrent Farfus platziert hat. Sollte sich am Sonntag tatsächlich die Chance auf den Titel auftun, dürfte das Rennen also doch nicht werden wie jedes andere.