Während Bruno Spengler seinen BMW M3 in die erste Startreihe stellte und Andy Priaulx mit Rang sechs sein bestes Qualifying-Resultat egalisierte, mussten alle anderen BMW-Piloten außerhalb der Top-10 Platz nehmen. BMW-Sportchef Jens Marquardt spricht daher von "gemischten Gefühlen" nach dem Qualifying. "Derjenige, der in der Meisterschaft vorne ist, steht auf Rang zwei, das ist keine schlechte Ausgangsposition", lobte er Bruno Spengler. "Und Andy Priaulx steht endlich wieder auf Rang sechs, wie schon letztes Jahr in Brands Hatch. Er scheint kurze Kurse zu mögen." Andererseits seien die Plätze 15-18 nicht das, was man sich vorgestellt habe.

Den Grund für die Leistung sieht Marquardt in der Enge des Feldes: "Wenn man sieht, was Bruno und Andy hier geleistet haben, liegt es ganz klar im Auto. Wir müssen jetzt analysieren, was hier schief gelaufen ist, aber man muss eben bedenken, dass es hier so eng ist, dass es auch schnell einmal rückwärts gehen kann. Lobend erwähnte er Marco Wittmann, der als Rookie auf die zwölfte Position fuhr. Angesichts der Enge des Feldes ist er sich über eine Tatsache im Klaren: "Mit DRS und Optionsreifen wird es hier richtig interessant werden."

Eine erste Erkenntnis über das leicht ernüchternde Qualifying-Ergebnis liegt bereits vor: "Wenn man sich die Kommentare anhört, hatten die Fahrer wohl Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das sieht man ja auch an Brunos Qualirunde. Im ersten Sektor hatte er noch Rückstand und im dritten ist er eine absolute Bestzeit gefahren." In seiner Meinung vom Saisonauftakt sieht er sich bestätigt: "Ich habe zu Saisonbeginn jedem, der meinte, Mercedes sei abgeschlagen, gesagt: 'Leute, vergesst es. Die sortieren sich bloß aus.' Und bumm, sind sie da, und sie sind ganz stark da!"

Bruno Spengler ist der einzige Pilot aus der DTM-Spitze, der scheinbar in jedem Rennen ganz vorne landet, während Mike Rockenfeller beispielsweise von Rang 19 starten muss. Als Antwort auf die Frage, was diese Konstanz ausmache, gab Marquardt mehrere Gründe an: "Die Kommunikation mit seinem Team und den Ingenieuren passt einfach, wie schon letztes Jahr. Er hat kein Pech, was andere haben, wenn etwa mal das Auto stehen bleibt oder etwas beim Boxenstopp schiefläuft. Da macht Schnitzer super Arbeit." Und letztlich sei es das Selbstbewusstsein des Kanadiers: "Man muss sich in der DTM seiner Sache einfach sicher sein. Bruno macht da einen super Job."