Das gute Ergebnis vom Saisonauftakt konnte Robert Wickens nicht ganz wiederholen. In Hockenheim war dem Kanadier noch der Sprung in die vierte Qualifying-Runde geglückt, in Brands Hatch war dagegen schon nach Q2 Schluss. "Ich wollte auch hier in Q4 sein, schade, dass es nicht geklappt hat", meinte der Mercedes-Pilot bei Motorsport-Magazin.com. "Leider hat mir ein Zehntel gefehlt, um Q3 zu erreichen." Bei der Ursachenforschung tappte der 24-Jährige hingegen noch ein wenig im Dunkeln. "Das Auto fühlt sich eigentlich gut, nur der Speed ist nicht da", erzählte er. "Uns fehlen ein bis zwei Zehntel. Ich weiß nicht, ob es am Wetter oder an der Strecke liegt, aber es macht den Eindruck, als würden die Reifen bei uns nicht funktionieren."

Angedeutet habe sich das unbefriedigende Ergebnis - vier Mercedes Fahrer scheiterten in Runde eins, die restlichen beiden in Runde zwei - nicht unbedingt. "Ich habe im Training an meinem Race-Setup gearbeitet, deshalb wusste ich nicht, was ich erwarten soll, aber normalerweise lieg das Team bei der Abstimmung des Autos richtig." Im Rennen rechnet sich Wickens trotz P14 weiterhin gute Chancen aus. Zumindest er Sprung unter die ersten Zehn sollte möglich sein. "Wir werden sehen, wo wir landen, aber Mercedes hat im Rennen eigentlich immer ein gutes Auto. Punkte sind auf jeden Fall drin."

Dafür müsste Wickens immerhin vier Plätze gut machen, auf dem Brands Hatch Circuit durchaus eine Herausforderung. "Es gibt eine Chance zu Überholen", meinte der Mercedes-Junior. "Wenn man auf dem Option fährt und der Vordermann auf dem Standard-Reifen. Allerdings muss er dafür einen Fehler machen." Noch düsterer fiel seine Prognose bezüglich des verstellbaren Heckflügels aus. "DRS wird hier nicht viel bringen", so Wickens. "Wir gewinnen dadurch etwa ein Zehntel, der Vorteil ist nicht groß genug, um vorbeizukommen." Die Punktefahrt sei demnach nur durch eine bessere Strategie als die Konkurrenz möglich, schlussfolgerte der HWA-Pilot.