Gary Paffett - das war der Name, mit dem man in Hockenheim für Mercedes rechnete. Am Ende war es Christian Vietoris, der als Bester der Silbernen das erste Saisonrennen aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen wird. Nach Q3 sah es sogar kurzzeitig noch nach Pole-Position aus, da er die schnellste Zeit setzen konnte; im finalen Run konnte der Deutsche gegen den Polesetter Timo Scheider aber zu keinem Zeitpunkt mehr einen Stich setzen.

Nun heißt es für das Rennen in Hockenheim Startplatz drei und Vietoris kann nicht meckern. "Auch wenn ich auf meiner Runde im vierten Abschnitt etwas mehr Risiko hätte eingehen können, bin ich sehr zufrieden. Nach den Testfahrten war es für uns schwierig, das Kräfteverhältnis einzuschätzen. Auch heute Vormittag konnten wir im verregneten Training die Pace der Autos nur schwer vergleichen. Umso zufriedener bin ich mit der dritten Startposition", erklärte der Mercedes-Pilot. Völlig unerwartet kam das gute Abschneiden für Vietoris aber nicht, schließlich sei er auch bei den Testfahrten immer schnell gewesen.

Gleiches galt für den Samstag in Hockenheim, wo der Deutsche immer vorne dabei war und sich daher große Ziele gesteckt hatte. "Das Wochenende hat gut angefangen. Schon heute Morgen habe ich mich im Auto wohl gefühlt und im Qualifying wurde es von Runde zu Runde besser. Wir lagen immer innerhalb der Top-5, daher war mein Anspruch ganz klar das vierte Qualifying-Segment", so Vietoris. Dass es im Run der besten Vier dann lediglich zu Rang drei reichte, kreidete sich der Mercedes-Pilot hauptsächlich selbst an.

"Vielleicht habe ich es etwas zu locker genommen, obwohl die Bedingungen stetig besser wurden", ärgerte sich Vietoris ein wenig. Die anderen Piloten hätten mehr Druck gemacht und würden somit vor ihm stehen. Der dritte Rang ist nach dem Qualifying aber noch lange nicht aller Tage Abend und so hat der Mercedes-Pilot ganz klar die Spitze im Blick. "Es ist schwierig einzuschätzen, wie das Rennen wird. Die Ausgangslage mit fünf Mercedes-Piloten innerhalb der Top-10 ist gut", betonte Vietoris.

Ein Faktor wird im Rennen allerdings das Wetter. Während es im Qualifying zu Beginn noch regnete, werden für das Rennen trockene Bedingungen und rund 20 Grad in Hockenheim erwartet. Angst, dass er sich in Sachen Setup vielleicht verpokert haben könnte, besteht aber bei Vietoris nicht. "Wir haben so viele Ingenieure, die am Auto arbeiten, und ich hoffe, sie haben für morgen die richtige Lösung gefunden."