Wie ein Phönix aus der Asche. Nach dem Seuchenjahr 2012 meldete sich Timo Scheider mit einem Paukenschlag zurück. Der Audi-Pilot raste mit einer Zeit von 1:35.918 Minuten zur Pole Position in Hockenheim und war damit rund eine Zehntel schneller als BMW-Konkurrent Augusto Farfus. Der zweimalige DTM-Champion war nach seinem Qualifying-Coup natürlich überglücklich. "Es war ein schwieriger Tag, aber am Ende gab es einen glücklichen Ausgang mit der Pole. Ich bin extrem happy, dass die Saison gestartet ist", meinte Scheider. "Wir wussten nicht, wo wir stehen, bisher war es immer nass. Im Qualifying war es richtig schwierig, die Entscheidung zu treffen, wann man rausfährt und wie man es macht - aber zum Glück hat alles geklappt."

Einfach sei die Pole-Fahrt nicht gewesen, berichtete Scheider. Schon der Sprung in Q4 habe an einem seidenen Faden gehangen. "Das Timing und die Reifenwahl waren das Schwierigste", erzählte er. "In Q3 sind wir zuerst mit Regenreifen rausgegangen. Danach haben wir es mit Slicks versucht - das war richtig. Es kann aber auch anders laufen." Mit den wechselnden Bedingungen sei das Risiko groß gewesen, etwas falsch zu machen. "Mein Ingenieur Markus hat geschwitzt und war sich auch nicht immer sicher, aber am Ende hat er es perfekt abgestimmt."

Im Gegensatz zum Vorjahr lief an diesem Tag für Scheider also alles nach Plan. Der Lohn: Das erste Saisonrennen beginnt er von ganz vorne. "Nach dem schwierigen Jahr 2012 tut es unglaublich gut, wieder zurück zu sein, und das Gefühl zu haben, dass wir etwas richtig gemacht haben", erklärte er. "Das ist zwar erst der Anfang, aber es war ein wichtiger Start."

Ob die Abstimmung aus dem Qualifying auch die richtige für das Rennen ist, wird sich aber erst noch herausstellen. "Das Setup war zumindest im Qualifying gut", sagte der Abt-Fahrer. "Wir werden sehen, wie es im Rennen aussieht, aber eigentlich haben wir uns in Richtung Rennen orientiert. Es wird wichtig sein, sensibel mit den Reifen umzugehen." Trüben konnte das seine Freude allerdings nicht. "Es fühlt sich toll an, wenn alles funktioniert", so der 34-Jährige. "Die Jungs haben richtig Gas gegeben."

Im Rennen werde er versuchen, seinen Platz mit aller Macht zu verteidigen, kündigte der Audi-Fahrer an. "Ich versuche, einen guten Start zu haben, ohne mit Augusto zu kollidieren", scherzte er. "Dann werde ich einfach alles herausholen und so hart wie möglich kämpfen." Diese Kampfeslust soll sich auch im Design seines neu gestalteten Autos widerspiegeln. "Es war mein Wunsch, ein schwarzes Auto zu haben", sagte Scheider. "Das sieht aggressiv aus."