Die DTM trifft sich am kommenden Wochenende in Hockenheim, um auf dem Kurs in Baden-Württemberg den traditionellen Saisonauftakt zu bestreiten. Da nicht nur das letztjährige Saisonfinale, sondern auch die abschließenden Testfahrten auf der 4,574 km langen Strecke stattfanden, wird sich die Eingewöhnungszeit für die meisten Piloten in Grenzen halten, was angesichts des neuen straffen Zeitplans gewiss kein Nachteil ist.

Bereits zum 70. Mal schlagen die Tourenwagenasse ihre Zelte in Hockenheim auf, was gemeinsam mit dem Nürburgring einsamer Rekord ist. Den ersten Triumph feierte 1984 Olaf Manthey in einem Rover Vitesse, danach dominierte jedoch zumeist Mercedes und konnte nicht weniger als 32 Siege verbuchen. Im Vorjahr siegte beim Saisonauftakt mit Gary Paffett abermals ein Pilot der Stuttgarter, beim letzten Lauf des Jahres musste der Brite allerdings Bruno Spengler den Vortritt lassen, womit dieser sich zum Champion krönte.

Der Kurs ist bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt und auch nach dem Umbau im Jahr 2002 bestimmt eine abwechslungsreiche Charakteristik das Layout. Viel Abtrieb und Grip sind im Motodrom gefragt, wo ein Großteil der Fans sitzt und die beste Stimmung herrscht. "Du kommst durch die schnelle Rechtskurve und hast plötzlich die voll besetzten Tribünen vor dir. Das ist jedes Mal wieder ein tolles Gefühl.", schwärmt Augusto Farfus, der im Herbst die Pole Position holte.

Setup-Kompromiss als Schlüssel zum Erfolg

Deutlich weniger Abtrieb verlangt hingegen die lange Parabolika, wo die höchsten Geschwindigkeiten erreicht werden. Diese markante Passage führt die Piloten zur Spitzkehre, der besten Überholmöglichkeit des Kurses. Die sehr unterschiedlichen Streckenabschnitte stellen die Ingenieure somit vor die knifflige Aufgabe, einen optimalen Setup-Kompromiss zwischen den zahlreichen Kurven und den langen Geraden zu finden.

Feindkontakt steht auf der Tagesordnung, Foto: DTM
Feindkontakt steht auf der Tagesordnung, Foto: DTM

Besonders die erste Runde bürgt in Hockenheim nahezu für Action, wenn der Pulk in Richtung Spitzkehre brettert und sich beim Anbremsen der neuralgischen Stelle Feindkontakt oftmals nicht verhindern lässt. Hinzu kommt, dass die Option-Reifen und DRS ihre Premiere erleben und noch niemand so recht weiß, wie sich die Neuerungen im Rennbetrieb schlagen werden.

"Ich kann mich nicht erinnern, wann ich schon mal so aufgeregt war", fiebert Mattias Ekström dem Auftakt entgegen. "Die Weiterentwicklung der Autos, DRS, Optionsreifen - es gibt viele unbekannte Faktoren." BMW-Pilot Andy Priaulx kann sich dieser Einschätzung nur anschließen und ergänzt: "Die Fans können sich in jedem Fall auf eine spannende Saisoneröffnung freuen."