Ende gut, alles gut - so könnte man das Wochenende von BMW in Valencia zusammenfassen. Neben Augusto Farfus' erstem DTM-Sieg konnte auch Bruno Spengler mit Platz sechs den Schaden in Grenzen halten und liegt vor dem Meisterschaftsfinale in Hockenheim nur mehr drei Punkte hinter Gary Paffett.

"Das ist ein sehr besonderer Sieg", betonte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. "Augusto ist als Rookie ein tolles und fehlerfreies Rennen gefahren und hat in beeindruckender Manier gewonnen", freute sich der Deutsche für seinen Schützling und verlieh ihm im selben Atemzug bereits einen Titel. "Augusto ist schon jetzt Champion der Rookie-Wertung, auch wenn es erst das vorletzte Rennen war", scherzte Marquardt. "Auch wenn er nicht mehr der Jüngste ist."

Insgesamt vier der sechs BMW-Fahrer freuten sich in Spanien über Punkte, nur die beiden RMG-Piloten Martin Tomczyk und Joey Hand blieben auf der Strecke und konnten das Rennen nicht beenden. "Vier Autos in den Top-10, danach hat es gestern nicht unbedingt ausgesehen", bilanzierte Marquardt zufrieden. Mitverantwortlich für die Leistungssteigerung waren auch die im Vergleich zum Samstag wesentlich höheren Temperaturen, die alle Teams aufgrund des neuen Streckenbelags vor einige Fragezeichen stellten. "Es war damit für alle ein komplett neues Spiel", hielt Marquardt fest.

Da Gary Paffett ohne Punkte blieb und Jamie Green nur einen Zähler ergatterte, war Bruno Spengler trotz seines alles andere als glücklichen Wochenendes mit schwachem Qualifying und Frühstart einer der Gewinner von Valencia und kann nun beim Saisonfinale in Hockenheim aus eigener Kraft den Titel holen. "Die Meisterschaft ist nun völlig offen, darauf hat jeder gehofft", betonte Marquardt.

Kein überhartes Manöver

Andy Priaulx musste Rahel Frey vorbeilassen, Foto: DTM
Andy Priaulx musste Rahel Frey vorbeilassen, Foto: DTM

Bei der Aufholjagd nach seiner Durchfahrtsstrafe lieferte sich Spengler einige heiße Duelle, in die unter anderem auch sein Markenkollege Andy Priaulx sowie Rahel Frey verwickelt waren. "Nach den Stopps haben wir gesehen, dass Bruno der Schnellste war", erklärte der Motorsportchef. "Er hat schnell aufgeholt, während Priaulx mit seinen alten Reifen Probleme hatte."

"Es war ein enger Kampf mit ein bisschen Hauen und Stechen von allen Seiten", meinte Marquardt hinsichtlich des Dreikampfs mit Priaulx und Frey, den er jedoch nicht als unfair empfand. Schlussendlich wurde Priaulx von der Rennleitung dazu angehalten, die Schweizerin wieder passieren zu lassen. "Die anderen hatten Probleme mit den Bremsen, deswegen mussten wir aufpassen, um bis zum Ende fahren zu können. Bruno hatte keine Probleme mit den Reifen und konnte daher angreifen", erklärte er die guten Rundenzeiten, die vom Kanadier in den spanischen Asphalt gebrannt wurden.