BMW-Motorsportchef Jens Marquardt zeigte sich von seinem Piloten Dirk Werner, der im Qualiyfing von Oschersleben Platz vier herausfuhr, beeindruckt. Er sieht bei dem 31-Jährigen einen deutlichen Aufwärtstrend. "Der Homeboy hat gezeigt, dass er die Strecke hier kennt, und hat in Q3 mal richtig einen rausgehauen. Die Runde, muss ich ehrlich sagen, hat mich sehr beeindruckt", gestand er. "Schade, dass es in Q4 im letzten Sektor dann nicht gepasst hat, nach dem pinken zweiten Sektor war bei mir noch etwas Hoffnung aufgekeimt."

Auch Werner habe seiner Ansicht nach im Auto sicherlich gemerkt, dass er noch eine Chance auf die erste Startreihe hatte. "Er hat sicherlich auch gesehen, dass da noch was drinnen ist. Obwohl er nach außen hin immer einen sehr ruhigen Eindruck macht, weiß er schon, wo es zu pushen gilt, wenn auch wirklich beim Pushen noch was rauskommt", erläuterte Marquardt.

Dämpfer in Hockenheim

Der Aufwärtstrend des Schnitzer-Piloten begann seiner Ansicht nach in Spielberg. Doch auch zuvor habe sich der Rookie achtbar geschlagen. "Nachdem Hockenheim für ihn bis zur ersten Dreiviertelrunde recht gut gelaufen ist, ehe er dann abgeräumt wurde vom Herrn Schumacher, nachdem es da eigentlich sehr gut aussah, hat es da sicherlich einen Dämpfer gegeben. Aber seit Spielberg gibt es bei ihm einen deutlichen Aufwärtstrend, da haben das Team und Dirk wirklich super zusammengearbeitet."

Das Team Schnitzer habe mit dem Piloten zusammen eine andere Herangehensweise an das Wochenende erarbeitet. "Er ist nicht genauso unterwegs wie ein Bruno [Spengler], der schon riesig viel Erfahrung hat, die machen das jetzt etwas anders, das hat sich super ausgezahlt", erklärte Marquardt, ohne jedoch Details zu nennen. "Einfach, dass man das Wochenende anders angeht, wie in den einzelnen Sessions gefahren wird und so weiter."

Keine Vorsichtsmaßnahmen nach Tomczyk-Defekt

Der BMW-Motorsportchef nahm zudem Augusto Farfus in Schutz, der sich nur als Zehnter qualifizieren konnte. "Wir hatten beim Augusto ein kleines Problem im Qualifying, sonst wäre der sicherlich auch deutlich weiter vorne gelandet. Es hat nicht sollen sein, das ist eine toughe Strecke das haben wir vorher gewusst und ich denke, morgen ist von P10 aus noch einiges möglich", machte er dem Brasilianer Mut. "Da ist am Auto unten etwas kaputt gegangen bei einem Ausritt und das konnte im Qualifying nicht mehr repariert werden, und die Aero war ziemlich heftig in Mitleidenschaft gezogen."

Bezüglich Martin Tomczyks Problem im Freien Training am Vormittag hatte er nur eine wage Vermutung. "Da war entweder eine Verbindung lose oder ist gebrochen, und das hat dann dazu geführt, dass der untere Querlenker losgekommen ist. Aber es kam nicht von einer Überlast, sondern es war ein kleines Teil, eine Materialgeschichte oder so, vielleicht war das nicht richtig fest. Das können wir jetzt im Moment nicht sagen, da sind wir noch am Analysieren", meinte er. "Aber es war nichts, was eine Auswirkung auf die anderen Autos gehabt hätte, und nichts, was uns zu irgendwelchen Vorsichtsmaßnahmen verleitet hätte."

Auch die Tatsache, dass sich in Tomczyks Auto etwas löste, wollte er nicht überbewerten. "Das Schild, wo man in der Einspielung den Namen und so weiter sehen kann, das hat sich gelöst. Es ist auf dieser Strecke wirklich einiges an Bewegung im und am Auto, insofern, wenn es sich wo löst, dann hier", meinte Marquardt dazu.