"Generell war es nach Hockenheim erst mein zweites Q4, in das ich einziehen konnte. Es war deshalb relativ schwierig, einzuschätzen, wie hart man mit den gebrauchten Reifen pushen kann, da man ja vorher immer mit neuen Reifen gefahren ist", erklärte Dirk Werner im Anschluss an seinen vierten Startplatz im Qualifying in Oschersleben. Mit den neuen Pneus habe man dann recht schnell ein gutes Gefühl entwickeln können. "Dann aber wieder zurück auf gebrauchte Reifen zu gehen, ist recht schwierig. Am Anfang habe ich im ersten Sektor ein bisschen Zeit verschenkt", gab Werner ehrlich zu. Der zweite Abschnitt sei dafür aber gut verlaufen. "Im dritten Sektor habe ich allerdings zu viel gepusht, bin ins Rutschen gekommen und musste korrigieren - dabei verliert man relativ viel Zeit, zumal ich dann noch außen in den Dreck gekommen bin."

"Letztendlich ist es natürlich schade, dass es nicht geklappt hat, noch weiter vorne zu stehen als P4 - gut genug dafür war das Auto", resümierte der BMW-Pilot. Trotzdem zeigte er sich mit seiner Leistung zufrieden. "In Q4 gibt es für mich eben noch viel zu lernen, aber ich hoffe, dass ich bald wieder dahin komme. Dann will ich es besser machen." Generell komme er auf der Strecke in Oschersleben gut zurecht. "Das war auch gleich von Anfang an so, vom ersten Freien Training an. Das Auto war natürlich auch sehr gut - auch das muss immer passen, um schnell zu sein", verriet Werner Motorsport-Magazin.com. "Ich habe auch das Gefühl, dass ich jetzt allgemein immer besser mit dem Auto zurechtkomme."

Schikane als Schlüsselstelle

Volle Konzentration: Dirk Werner will im Rennen noch weiter nach vorne, Foto: BMW AG
Volle Konzentration: Dirk Werner will im Rennen noch weiter nach vorne, Foto: BMW AG

Dass es nun ausgerechnet in Oschersleben zu einer signifikanten Verbesserung gereicht habe, verwunderte ihn nicht wirklich. "Ich habe hier in der Nähe sogar einmal acht Jahre lang gewohnt - die Strecke kenne ich aber vor allem, weil ich schon in anderen Serien hier unterwegs war", wollte er seinen 'Heimvorteil' nicht zu stark überbewerten. Schön sei dieser Umstand für ihn am Wochenende aber trotzdem. "Von meiner Familie, aber auch von Freunden und Bekannten sind einige hier", freute sich der 31-Jährige über die zahlreiche Unterstützung. Mit welcher Platzierung er am Rennsonntag rechne, wollte er hingegen noch nicht sagen: "Es ist schon einiges drin, aber zuerst einmal muss der Start gut funktionieren. Auf der Strecke Plätze gutzumachen wird aber sehr schwierig, denn das Überholen ist hier sehr schwer."

Immerhin in der Box könne man aber vorankommen. "Die Schnitzer-Truppe hat in den letzten Rennen sehr gute Stopps absolviert ist, was beachtlich ist, denn diese Jungs sind ja auch das erste Jahr dabei - sie haben sich aber sehr gut reingefunden und viel geübt." Daher glaubte Werner: "Es ist also auf jeden Fall möglich, morgen noch Plätze gutzumachen." Davor würde allerdings noch wichtige Abstimmungsarbeit im Warm-Up anstehen. "Da müssen wir uns schon noch ein bisschen verbessern, aber insgesamt blicke ich positiv auf morgen", so der Deutsche.

Besonders in seinen Fokus gerückt war dafür die Schikane, die Werner als Schlüsselstelle auf dem Kurs ausmachte: "Die Schikane ist sehr hart. Wenn man über die Ludwigteller fährt, gibt es eine Schlag, der schon sehr hart ist - deshalb müssen wir da jetzt auch noch einmal drüber nachdenken, ob man da im Rennen drüberfährt und vor allem wie lang und wie oft", verriet der Schnitzer-Pilot. Ob es bei BMW diesbezüglich ein Materialproblem gäbe, nachdem bei Markenkollege Martin Tomczyk an besagter Stelle am Vormittag die Aufhängung brach, wusste Werner aber nicht. "Ich konzentriere mich in erster Linie aufs Fahrern und frage dann, ob es irgendetwas gibt, das ich beachten muss." Bislang habe ihm sein Team aber nichts derartiges mitgeteilt, also gäbe es auch nichts zu befürchten.