Es hätte der Tag von BMW und Martin Tomczyk werden können. Von Platz sechs gestartet, profitierte der Bayer am Norisring vom Unfall in der ersten Kurve und konnte die Führung übernehmen. Diese behielt er dann für den Rest des Rennens - zumindest, wenn der fünfte Saisonlauf 200 Meter früher geendet hätte. Denn in der letzten Kurve überholte ihn Mercedes-Pilot Jamie Green und schnappte dem Rosenheimer seinen ersten Sieg mit BMW vor der Nase weg.

"Es ist schade, wenn du ein Rennen 75 Runden angeführt hast und es dann in der letzten Runde noch verlierst", machte der Meister von 2010 keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Problematisch sei gewesen, dass Tomczyk zwar wusste, dass Green mit großen Schritten näherkam, allerdings erhielt er widersprüchliche Informationen über die Anzahl der verbleibenden Runden. "Wenn ich gewusst hätte, dass es sich um die letzte Runde handelt, hätte ich härter verteidigt", war der BMW-Pilot enttäuscht.

Damit schlugen in seiner Brust zwei Herzen, denn auf der einen Seite erreichte BMW mit ihm und seinem Teamkollegen Bruno Spengler ein Doppelpodest, doch auf der anderen Seite stand der knapp verpasste Sieg. "Das ist der schlimmste Fall, der im Motorsport eintreten kann. Du kämpfst bei schwierigen Bedingungen 75 Runden, bist zu 100 Prozent konzentriert, machst keine Fehler, kühlst Bremsen und Reifen und verlierst den Sieg dann 200 Meter vor dem Ziel."

Positiv merkte der Rosenheimer allerdings den Speed seines M3 bei nassen Bedingungen an. "Ich mag es, im Regen zu fahren, aber du brauchst auch das passende Auto dazu", freute sich Tomczyk, der mit dem trockenen Restwochenende aber auch zufrieden war. Nun geht der Blick auf das 'Heimrennen' im Olympiastadion.