Augusto Farfus zählte ohne Zweifel zu den großen Überraschungen des Tages - mit Platz drei hat er sich bei seinem Norisring-Debüt sogar selbst sehr überrascht. "Gerade in einer Meisterschaft wie der DTM, in der es auf Erfahrung ankommt, hat man es auf einem unbekannten Stadtkurs nicht leicht", so Farfus gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Q4 war schon ein Erfolg, dass ich es dann noch auf Platz drei geschafft habe, war fantastisch."

Mit Gary Paffett und Jamie Green in der ersten Startreihe und Mattias Ekström direkt neben sich, ist Farfus in seinem BMW M3 in der Startaufstellung von Routine quasi umzingelt. "Mein Ziel ist es nicht, sie direkt zu überholen. Ich will erst einmal schauen, wie der Start läuft und danach in Ruhe attackieren. Wenn das Auto schnell genug für den Sieg ist, werde ich es natürlich versuchen."

Auch wenn Farfus auf dem Norisring noch kein DTM-Rennen bestritten hat, liefert er bereits vor dem Start eine gewagte These ab: "Das Überholen wird vielleicht einfacher als in Brands Hatch, aber einfach ist es in der DTM nie." Das Ziel des Brasilianers sei es, am Ende auf dem Podium zu stehen. Und selbst wenn das nicht klappt, wird Farfus nicht gleich enttäuscht sein.

Auf dem Lausitzring schaffte es Farfus auf das Podium, Foto: BMW AG
Auf dem Lausitzring schaffte es Farfus auf das Podium, Foto: BMW AG

"Ich hatte schon schwierige Wochenenden, aber das verkrafte ich schnell, denn bisher haben wir immer eine Erklärung gefunden", so Farfus selbstbewusst. "Heute hatte ich einen kleinen Verbremser in der ersten Kurve, aber das hat nicht viel gekostet. Ich habe mit Gary gesprochen, auch seine Runde war nicht perfekt. Ein bisschen schneller hätte es also für mich gehen können, aber die andere hatten auch noch Luft. Es war heute ein faires Resultat."

Mit einem weiteren Spitzenresultat könnte sich Farfus am Rennsonntag sogar bis auf den fünften Platz in der Tabelle nach vorne schieben. Worauf es in der DTM ankommt, hat er nach nicht einmal fünf Läufen schon erkannt. "Klar, will man in der DTM Rennen gewinnen, das ist immer wichtig. Es ist aber genau so wichtig, dass man immer in die Top-5 fährt oder es auf das Podium schafft, auch wenn man nicht gewinnen kann", so Farfus. "Und im Qualifying können schon zwei Zehntel den Unterschied zwischen Held und Verlierer bedeuten."