Der Kampf um die Pole in Spielberg war ein Kampf unter Meistern. Gary Paffett, Mattias Ekström und Martin Tomczyk. Strahlender Sieger war aber am Ende der vierte im Bunde: Edoardo Mortara. Der Italiener sicherte sich seine erste Pole Position in der DTM. Obwohl er keinen Hehl daraus machte, dass es andere Strecke im Kalender gibt, die ihm deutlich besser gefallen.

Wenn die Strecke nicht passt, muss sie durch den Fahrstil eben passend gemacht werden. Das war das einfache Rezept des Audi-Piloten. "Normalerweise war ich immer recht aggressiv und fahre vielleicht jetzt etwas geschmeidiger", verriet der Italiener Motorsport-Magazin.com.

Ruhiger hatte es auch Paffett angehen lassen und war daher mit seiner zweitschnellsten Zeit relativ zufrieden. "Meine Runde war nicht perfekt. Heute ging ich einige Bereiche etwas lockerer an, da ich keine Fehler machen wollte", erklärte der Meisterschaftsführende. Doch so zufrieden der Brite auch war, nah an der Spitze zu sein, kam am Ende doch der Racer durch, der sich ärgerte, vielleicht nicht das Maximum das Möglichen herausgeholt zu haben. Vor allem, da sein Mercedes deutlich angenehmer zu fahren war, als das noch auf dem Hockenheimring oder in der Lausitz der Fall war.

Ekström stinkt seine Runde

Dieses Gefühl konnte an der Spitze wohl niemand so gut nachvollziehen wie Ekström, der seinen Audi in Q3 noch auf P1 parkte. "Es stinkt mir richtig, dass ich einen kleinen Fehler machte, denn normal gelingt mir die Qualifying-Runde so schnell, wie sie sein soll", ärgerte sich der Schwede, der nun von Platz drei und damit vor seinem alten Freund Martin Tomczyk starten wird. Der blies ins gleiche Horn. "Ohne den Fehler in Kurve eins hätte es deutlich weiter nach vorne gehen können", verriet der Meister von 2011 bei Motorsport-Magazin.com.

Letzten Endes zählt aber die alte Regel, an die sich auch Ekström hält: "Morgen im Rennen gibt es Punkte." Genau diese wollen alle der ersten Vier sammeln - am besten 25 davon. "Mit einem guten Start haben wir ein Auto für das Podest", versuchte Mortara den Sieg noch nicht in den Mund zu nehmen. Ein kleines Handicap könnte sein Unfall im Training sein, der die Longruns unterbroch. "Aber die ersten Runden waren gut", zeigte sich der Italiener optimistisch.

Einfach, Fehler zu machen

Hinter Mortara wartet mit Paffett, Ekström und Tomczyk aber jahrelange, geballte Erfahrung, die vorbei möchte. Durch die langen Geraden bieten sich zumindest einige Möglichkeiten, sind sich Paffett und Tomczyk einig. "Zudem ist es hier sehr einfach, Fehler zu machen. Denn es ist ein sehr rutschiger Kurs und die Reifenabnutzung könnte sehr hoch sein", prognostizierte Paffett, der in jedem Fall gute Punkte holen möchte. Am liebsten wäre es dem Briten dabei, gleich in der ersten Kurve die Führung zu übernehmen.

Martin Tomczyk will richtig angreifen, Foto: BMW AG
Martin Tomczyk will richtig angreifen, Foto: BMW AG

Bevor der Vierte im Bunde - Ekström - überhaupt an die Führung denkt, gelten seine Gedanken zunächst der Pace seines A5, die in den letzten Rennen für ihn nicht überzeugend war. "Wir glauben, hoffen, denken und wünschen uns, dass wir nun schneller sind", schickte der Schwede ein kleines Stoßgebet gen Himmel. Sollte sein Arbeitsgerät das machen, was er sich vorstellt, sieht er die besten Chancen die Vordermänner zu passieren aber in Kurve zwei hinein.

Vielleicht auch dort, muss er aber seinen Rückspiegel genau im Blick haben, denn Tomczyk will in Spielberg - wo er 2011 siegte - endlich sein erstes Podest für BMW erreichen. "Wir werden auf Angriff fahren, denn auf die Renndistanz dürften wir konkurrenzfähig sein", prognostizierte der Bayer, der über seine Longruns mehr als zufrieden war und kein Interesse an der Wettersituation hat. "Egal ob trocken oder nass, wir sind überall schnell."