Am kommenden Wochenende kollidiert das zweite DTM-Rennen der noch jungen Saison terminlich mit dem zweiten Lauf der WEC in Spa. Für Dr. Wolfang Ullrich trotzdem kein Problem. "Klonen geht nicht, zweiteilen ist auch nicht sehr erfolgsversprechend - bis zum Qualifying werde ich in Spa sein und dann geht es Freitagabend an den Lausitzring", erklärte der Audi-Motorsportchef seine Pläne fürs Wochenende. "Beim Rennen in Spa werde ich durch Dieter Gass vertreten, so dass ich mich dann voll auf das Geschehen in der Lausitz konzentrieren kann", verriet Ullrich, der auf Grund der großen Distanz zwischen den beiden Austragungsorten mit dem Flugzeug anreisen wird.

In Bezug auf den Saisonauftakt der DTM am vergangenen Wochenende meinte er: "Die Analysen sind natürlich unmittelbar nach dem Rennen angelaufen, sind zwar nicht komplett abgeschlossen - aber was wir alle ohnehin gesehen haben ist, dass wir über die Zeit ganz einfach zeitlich mehr Performance verloren haben, als es unsere Konkurrenten gemacht haben. Unser Ziel muss es sein, dass wir nicht nur für ein oder zwei Runden die Spitzenleistung bringen, sondern, dass wir das dann über einen langen Zeitraum stabilisieren können. Daran arbeiten wir nun natürlich."

Autos werden rechtzeitig fertig

Nur am Start sah das Bild für Audi wirklich rosig aus, Foto: DTM
Nur am Start sah das Bild für Audi wirklich rosig aus, Foto: DTM

Spekulationen, wonach es auf Grund der vielen Kollisionen und Schäden beim Auftakt in Hockenheim zu Problemen kommen könnte und man bis zum Lauf in der Lausitz nicht alle Autos fertig reparieren könne, wies Ullrich zurück. "Mein Wissensstand ist, dass die Autos alle fertig sein werden." Dass die Audi-Bilanz in der Lausitz nie die beste gewesen sei, mache bei der Rückkehr 2012 gar nichts. "Wenn ich mich recht erinnere, haben wir dort letztes Jahr sogar zwei Piloten auf dem Podium stehen gehabt - aber wir haben natürlich auch komplett neue Autos, damit ist es für alle ein neues Spiel. Wir gehen optimistisch an die Aufgabe und versuchen, das Potenzial, das wir in unseren Autos sicher drinnen haben, optimal umzusetzen", so Ullrich.

"Wir wissen ja alle, dass der Lausitzring eine ganze spezielle Strecke ist - auch vom Asphalt her, gibt es dort nicht unbedingt hohe Grip-Level." Problematisch sei es in der Vergangenheit vor allem gewesen, die Reifen auf Temperatur zu bringen. "Wir müssen jetzt mit den neuen Rahmenbedingungen einfach für diesen spezifischen Lausitzring den richtigen Weg finden", so die Vorgabe des Audi-Chefs. Die wichtigen Daten seien dafür alle analysiert - daraus werde man nun das Arbeitsprogramm zusammenstellen. Dass nach den Boxenstopps die Abstände in Hockenheim deutlich zugenommen hätten, müsse man mit ins Kalkül einbeziehen.

"Der Abstand von 20 Sekunden am Ende kam sicherlich auch daher, dass wir nicht mit gleich neuen oder alten Reifen unterwegs waren, wie die Konkurrenz. Da kam aber noch ein Delta hinzu und es ist nicht wegzudiskutieren, dass wir auf gleichen Reifen, mit gleicher Nutzung, im Rennen ganz einfach langsamer waren. Aber genau dieses Delta müssen wir bis zum Lausitzring finden", beschrieb Ullrich. "Zudem sollten wir auch nicht übersehen, dass unsere Kollegen aus Bayern - wenn sie nicht so viele Kollisionen und ein paar technische Problemchen gehabt hätten, in Sachen Performance sicherlich auch auf dem Niveau waren", lobte der Audi-Chef die Konkurrenz von BMW.