Alles deutet daraufhin, dass Martin Tomczyks Nummer 1 in der kommenden Saison an einem DTM-Auto prangert. Die Frage ist allerdings, welcher Bolide das sein wird. "Wenn man den Titel hat, will man den auch verteidigen", deutet Tomczyk indirekt auf seinen Verbleib in der Tourenwagenserie hin. "Ich bin bereit, nächstes Jahr werden die Karten neu gemischt. Also let's go!"

Seit elf Jahren geht Tomczyk nun für Audi auf Punktejagd - ein Wechsel zu Rückkehrer BWM ist nicht ausgeschlossen, doch die Tendenz sollte in Richtung Ingolstadt bleiben. "Es ist noch nichts fix geplant", so der neue DTM-Champion über seine Zukunftsaussichten. "Ich werde mich bald mit Dr. Wolfgang Ullrich zusammensetzen." Der Vertrag wird neu verhandelt, Tomczyk vertrat dabei auf die Manager-Künste seines Bruders. Auf jeden Fall wird Tomczyk nach seinem Marathon durch die Medienlandschaft so schnell nicht zu Ruhe kommen. "Viel sportliche Pause wird es wahrscheinlich nicht geben", verrät er. "Ich weiß nicht, wie viele Testtage ich habe."

Bislang hatte Tomczyk auf Testfahrten mit dem neuen A5 DTM für die kommende Saison verzichtet, um sich ganz auf den Titelkampf konzentrieren zu können - es zahlte sich aus. Audi wird den neuen Meister wohl kaum den künftigen Boliden testen lassen, wenn nicht das starke Interesse bestünde, Tomczyk in den eigenen Reihen zu halten. Gehaltserhöhung wahrscheinlich inklusive. Dass sich Tomczyk bei den Ingolstädtern wohl fühlt, daraus hat er nie ein Geheimnis gemacht.

Ein Ausflug in andere Rennserien wäre zwar eine Alternative, doch hier steht bei Tomczyk wohl eher der Spaß im Vordergrund. "Natürlich würde ich gern mal ein Formel-1-Auto fahren", sagt der gebürtige Rosenheimer. "Wenn das Angebot käme, wäre das nett - aber es muss nicht unbedingt sein." Nach seinen Anfängen im Kart- und Formelsport entschied sich Tomczyk recht schnell für die Tourenwagen-Karriere. "Ich habe das Thema Formelsport nie aktiv verfolgt, deshalb bleibe ich im Tourenwagen- und Prototypensport", so Tomczyk.

Ein Start in Le Mans würde ihn beispielsweise reizen. "Das sind Herausforderungen, die man gern annehmen möchte", sagt der 29-Jährige. Auch Renneinsätze in den USA seien interessant. "Ich bin dort noch nie gefahren und Mike (Rockenfeller) schwärmt schon, dass das die geilsten Strecken sind." Tomczyk hofft, auch mal in den Flieger nach Übersee steigen zu dürfen. Vielleicht überzeugt Audi-Motorsportchef Ullrich "seinen" Champion ja mit einem Ticket nach Daytona zum Verbleib…