Timo Scheider konnte sich nach seinem schlechten Saisonstart in der Lausitz wieder zurückmelden. Mit Platz zwei sicherte er sich acht Zähler und liegt nun mit 11 Punkten Rückstand auf Platz drei der Tabelle. Nun möchte er dieses gute Ergebnis am Norisring bestätigen, oder toppen. Doch nicht nur für sich, sondern auch für sein Audi-Team, das sein 'Heimrennen' in Nürnberg feiert. Denn die Fabrik in Ingolstadt liegt nur knappe 100 Kilometer entfernt.

Scheider freute sich über seinen zweiten Platz in der Lausitz, Foto: adrivo sportpresse/Gusche
Scheider freute sich über seinen zweiten Platz in der Lausitz, Foto: adrivo sportpresse/Gusche

Doch dieses Ziel scheint schwer zu erreichen, denn Audi konnte dort seit 2002 nicht mehr gewinnen. "Wir werden dran arbeiten, dass das dann in Zukunft mal funktioniert", gab sich Scheider kämpferisch. "Wir haben die Dominanz der Mercedes in der Lausitz geschlagen, wo sie jahrelang dominant waren und das wird am Norisring wieder so."

Tomczyk beeindruckt

Ähnlich wie sein Teamkollege Mattias Ekström, sieht aber auch der Deutsche eine starke Gefahr durch die älteren Fahrzeuge. "Ich glaube an die starken Jahreswagen in Nürnberg", so Scheider. "Wir haben in den eigenen Reihen den Martin [Tomczyk], der extrem selbstbewusst auftritt und weiß was er hat und sich im Moment vermutlich auch rückwärts ins Auto setzen könnte", zeigte sich der Meister von 2008 und '09 von Tomczyk beeindruckt.

Er selbst kennt dieses Gefühl aus seinem ersten Meisterjahr und wird dennoch nicht die Flinte ins Korn werfen. "Wir sind alle so viel Profi und ehrgeizig und werden nicht tatenlos zugucken", machte der Audi-Pilot deutlich, dessen Ziel es ist, jeden zu schlagen, der dort auf der Strecke unterwegs ist. "Aber das ist bei dieser Dichte kein einfaches Unterfangen. Jamie [Green] hat gestern noch gesagt, er will das vierte Mal gewinnen. Ich kann sagen, ich hätte größte Lust, das zu verhindern", machte Scheider seine Ambitionen deutlich.

Schlechte Erinnerungen

Das wäre ihm 2009 beinahe gelungen, als er trotz Krankheit in seinen Audi stieg, sich die Pole sicherte und das Rennen lange Zeit anführte. "Ich war extremst geschwächt", erinnerte sich der Deutsche, dem es damals zu schlecht ging, um überhaupt ein paar Nudeln vor dem Start zu essen. Doch während der Jagd an den Mauern entlang, war das kein Problem mehr. "Ich stand unter Adrenalin, deshalb hat das funktioniert. Im Rennen habe ich nichts gemerkt. Erst als die Zielflagge gefallen ist, und die Anspannung weg war, kam der Rückfall."

Gerade aus diesem Grund, war es dann umso schmerzhafter zu sehen, wie Green am Ende feierte, der ihn vier Runden vor Schluss noch überholen konnte. Scheider fiel im engen Feld sogar noch auf den vierten Platz zurück. Doch davor ist man, wenn es nach ihm geht, auch in dieser Saison nicht gefeit. Denn Scheider erwartet am Norisring das ganze Feld in lediglich fünf Zehnteln.