Die Dakar fordert alle und das von Anfang an. Ich reise in diesem Jahr im offiziellen Presseteam des ASO, des Veranstalters der Rallye, mit. Das bedeutet konkret viele Vorteile aber leider auch einen entscheidenden Nachteil.

Einer der größten Vorteile ist, dass wir an Orten, an denen es Internet gibt, von einer guten Verbindung profitieren und wir darüber hinaus unbegrenzt versenden dürfen. Warum das während der Rallye so entscheidend ist? Weil dieser unlimitierte Zugang schlappe 24.000 Euro kostet, wenn man ihn als normaler Journalist bucht. Inklusive Mehrwertsteuer. Immerhin...

Die deutschen Co-Piloten der Dakar (01:36 Min.)

Der zweite Vorteil: Man sitzt auf dem sogenannten Presseflieger. Damit ist man immer schon während der Etappen im Media Center und kann auf alles reagieren, denn die Infos während der einzelnen Wertungsprüfungen sind live vorhanden. Kommen wir aber zum eben erwähnten Nachteil.

Wechsel vom Auto in den Flieger

In den vergangenen sieben Dakar-Auflagen saß ich immer in einem Presseauto. Das ist zwar eine Menge Stress, denn man fährt unglaublich viele Kilometer pro Tag (wenn man denn die Ambition hat auch selbst Offroad unterwegs zu sein und an die Strecke zu fahren um zu fotografieren und live mitzuerleben) und kommt somit spät abends oder nachts ins jeweils nächste Camp. Aber man erlebt so einiges und erfährt im Wortsinn die Länder, die man da gerade besucht.

Da man um die späte Uhrzeit im Biwak aber kein Internet mehr hat (auch nicht das für 24.000 Euro) muss man an teilweise obskuren Plätzen anhalten, um sein Material zu verschicken. Dabei haben wir mit durchschnittlich 7kb/s Uploadgeschwindigkeit zu arbeiten. Da wird jedes einzelne Foto zum Hochladungshöllenritt. Unnötig zu erwähnen, dass das Netz meist bei 99% Upload zusammenbricht. Aber man sieht unheimlich viel. Bekommt einen ganz nahen Eindruck von Land und Leuten. Das fehlt natürlich, wenn man nur von Biwak zu Biwak hoppt.

Wer nun annimmt, dass das Leben in den Zelten, die sich Media Center nennen, angenehm ist, der macht sich falsche Vorstellungen. Es ist nicht schlecht und ich persönlich würde es immer einem überklimatisierten Pressezentrum an einer Rennstrecke vorziehen, aber ich sage mal: Es ist sicher nicht jedermanns Sache. Speziell bei dieser Dakar bewegt sich in dem Zelt nämlich kein Lüftchen und das bei 48 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Ich sage nur so viel: Da habe ich wohl zu wenig T-Shirts mitgenommen!