Ein ganz normaler Arbeitstag im "Büro": Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bleiben die hartnäckigsten Verfolger von Nasser Al-Attiyah (X-raid-Mini) bei der Rallye Dakar. Auf der sechsten Etappe der legendären Wüstenrallye blieben de Villiers/von Zitzewitz den haushohen Favoriten auf den Fersen, eroberten nur um 37 Sekunden geschlagen Tagesrang zwei und rangieren in der Gesamtwertung damit als Zweite lediglich 11:12 Minuten hinter Al-Attiyah.

Gleichzeitig bauten sie auf der nur relativ schweren Prüfung zwischen Antofagasta und Iquique ihren Vorsprung auf Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk um knapp acht auf 17:32 Minuten aus. Al-Rahji/Gottschalk pilotieren einen zu jenem von de Villiers/von Zitzewitz baugleichen Toyota Hilux, der allerdings nicht direkt von Hallspeed sondern von Overdrive eingesetzt wird.

Aufholjagd in den Dünen

Foto: Red Bull
Foto: Red Bull

Die Wertungsprüfung von Antofagasta nach Iquique hatte zwei Gesichter: Zu Beginn schnelle Pisten auf hartem, steinigen Untergrund, am Ende Dünen mit extrem weichem Sand bildeten den Test des Tages. Während der Prüfung hatte sich der Vorsprung von Al-Attiyah auf etwa zwei Minuten aufgebaut, von denen de Villiers/von Zitzewitz jedoch auf dem Schlussabschnitt den Großteil wieder gutmachten. Sie fanden den idealen Weg durch das Gewirr der Dünentäler und -kämme hindurch und bewiesen perfektes Teamwork zwischen Fahrer und Beifahrer.

"Wir waren heute richtig gut. Giniel ist einfach super gefahren, hat einen guten Rhythmus gefunden und ist zügig, aber sicher gefahren - eben das perfekte ‚Dakar'-Tempo. Der erste Teil der Prüfung war eher einfach, aber wir haben sofort in unser Tempo gefunden. Umso mehr haben wir uns über den Speed von Nasser Al-Attiyah gewundert, der mächtig angegast haben muss", sagt Dirk von Zitzewitz.

Giniel in Galaform

"Wir konnten den Rückstand aber in den Dünen wieder gutmachen, weil wir einen guten Weg hindurch gefunden haben und Giniel hier zu Höchstform aufgelaufen ist. Aber die Dünen waren nicht leicht zu nehmen, sehr weich", lobt der Deutsche seinen südafrikanischen Kollegen. "Ich denke, viele andere Fahrer werden hier vielleicht noch ein paarmal graben müssen. Jetzt bereiten wir uns auf die Marathon-Etappe vor. Das wird eine heftige Nummer in den kommenden zwei Tagen!", blickt von Zitzewitz auf die kommende Reifeprüfung.