Atacama, da sind wir! Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben ihren zweiten Platz bei der Rallye Dakar auf einer weiteren fordernden Etappe gefestigt. Auf dem Teilstück zwischen Chilecito in Argentinien und Copiapó in Chile hielten sie trotz der großen Höhenlage zu Beginn der Wertungsprüfung, die den Benzinern wie ihrem Toyota Hilux alles andere als entgegenkommen, in den mächtigen Anden mit den haushohen Favoriten stets Schritt.

Bereits früh durften sie die Route als erstes Fahrzeug auf der Strecke eröffnen, nachdem der Tagessieger von Dienstag, Orlando Terranova (X-raid-Mini), mit mechanischen Problemen einen langen Zwangsstopp einlegen musste. Selbst die Spur für die Nachfolgenden zu legen - eigentlich ein kleiner Nachteil. Doch im abschließenden Dünenabschnitt hielten die "Dakar"-Sieger von 2009 die Zeiteinbuße gering und verloren als Tagesdritte nur 03.25 Minuten auf den Gesamtführenden und Etappensieger Nasser Al-Attiyah im X-raid-Mini. Nach vier von 13 "Dakar"-Tagen und zwölfeinhalb Stunden Gesamtzeit rangieren de Villiers und von Zitzewitz mit ihrem Toyota Hilux "made in South Africa" 8.15 Minuten hinter ihren ehemaligen Teamkollegen.

Die vierte Etappe der Rallye Dakar war nicht nur auf der eigentlichen Wertungsprüfung körperlich fordernd für die Teilnehmer. Knapp 600 Kilometer Verbindungsetappe führten aus Argentinien und vom Fuße der Anden hinauf auf die Höhe des Paso San Francisco mit 4.748 Metern über Normalnull und wieder hinab auf 2.500 Meter, ehe die "Speziale" begann und bis ins Zielbiwak Copiapó führte. Die ersten 201 Kilometer auf Zeit führten in Serpentinen über Geröllpisten ehe offenes, sandiges Gelände das Finale bildete. Ein zehn sowie ein 15 Kilometer breiter Dünengürtel mit grau-braunen, weichem Sand gaben einen ersten Vorgeschmack auf die Härten der Atacama-Wüste, dem trockensten Gebiet des Erdballs.

Dirk von Zitzewitz: "Ein ganz schön heftiger Tag. Der Beginn der Etappe war auf dem Schotter sehr schnell und rutschig. Genau an einer solch heiklen Stelle hat es Orlando Terranova erwischt und er ist bei Kilometer 78 wohl gegen einen Felsen gerutscht. Von da an haben wir die Route eröffnet, was wir auch fehlerfrei hinbekommen haben. Doch gerade in den Dünen hilft es den Nachfolgenden sehr, wenn sie sehen können, wie wir die Dünen gefahren sind. Deshalb überrascht mich eher, dass wir auf Nasser Al-Attiyah und ‚Nani' Roma nicht mehr Zeit dort eingebüßt haben. Der Hilux lief heute wieder wie eine Eins und ist ein großer Schritt vorwärts im Vergleich zum vergangenen Jahr. Ich freue mich auf die kommenden Tage. Übrigens: Gestern hatte sich unser ehemaliger Teamkollege Nasser Al-Attiyah schon gefreut, dass wir ihm heute eine schöne Spur legen. Gern geschehen. Morgen ist er dran."