Nach mehr als zehn Jahren Bauzeit ist es endlich so weit und der Aventador bekommt einen Nachfolger. Bei der Namensgebung wird aus dem gleichnamigen „Kampfstier“ (Aventador) eine sogenannte „Verschmelzung“ (Revuelto). Der neue Name lässt dabei klar den modernen Antriebsstrang in den Vordergrund treten. Für die Italiener wird es der erste Hybrid-Supersportwagen in einer Großserie sein.

Das Herzstück des Revuelto besteht aus einem Zwölfzylinder-Sauger mit 6,4 Liter Hubraum. Dazu gesellen sich drei E-Aggregate, wobei eines direkt am Doppelkuppelungsgetriebe mit acht Gängen verbaut ist und auch als Lichtmaschine und Anlasser dient. Die beiden weiteren Elektromotoren sitzen an den jeweiligen Vorderrädern, die diese auch antreiben und so für den Allradantrieb im Lambo sorgen. Fährt man im reinelektrischen Modus, der für etwa zehn Kilometer reicht, werden nur die Vorderräder angetrieben. Danach braucht man wieder Unterstützung vom Verbrenner. Im Rückwärtsgang hingegen fährt man ausschließlich mit Strom. Die Akkus der E-Maschinen befinden sich im Mitteltunnel und werden mit bis zu 7 kW in rund 30 Minuten auf 100 Prozent, mittels des Verbrenners oder per Rekuperation aufgeladen. Mit der geballten Power kommt der Super-Hybrid auf eine Systemleistung von 1.015 PS, das maximale Drehmoment des V12 wird mit 725 Newtonmeter angegeben. Zahlen zum maximalen Systemdrehmoment sind von Lamborghini nicht veröffentlicht.

Foto: Lamborghini
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In 2,5 Sekunden von null auf 100 km/h

Die Grundlage des Revuelto bildet das sogenannte Monofuselage, ein Chassis das aus Kohlefaser gefertigt und äußerst leicht ist. Anbauteile an der Front werden statt aus Aluminium nun aus Carbon erzeugt. Ersteres kommt nur mehr am hinteren Teil des Chassis zum Einsatz. Alles in allem konnte man bei diesem Aufbau eine Gewichtsreduktion von zehn Prozent, verglichen zum Vorgänger, erzielen. Das reduzierte Gewicht, gemeinsam mit dem Power-Hybrid-Motor, sorgt auch für Wahnsinns-Performance-Werte: Steht man nun auf einer abgesperrten Straße und drückt das Gaspedal komplett durch, beschleunigt der Revuelto mit Launch-Control in irren 2,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die 200-km/h-Marke wird in unter sieben Sekunden erreicht. Der absolute Top-Speed beträgt weit mehr als 350 km/h.

Foto: Lamborghini
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Beim Design lehnt sich der neue Supersportwagen, mit einem auf den Kotflügeln befestigten schwebenden Heckflügel und der stark geneigten Front, an den Diablo an. Die Formensprache ist laut dem Hersteller weiters stark von der Luftfahrt inspiriert. An der spitzen Front gibt es Y-förmige LED-Tagfahrleuchten. Große Radhäuser, samt der seitlichen Finnen, betonen das scharfkantige Design. Das Highlight am Heck ist natürlich der komplett freiliegende V12-Motor inklusive den markanten, hochliegenden und hexagonalen Endrohren. Abgerundet wird das Design mit großen 20/21-Zöllern vorne und 21/22-Zoll-Rädern hinten.

Interieur mit Display für den Beifahrer

Die neue Chassis-Architektur kommt insbesondere dem Platzangebot im Innenraum zugute. Die Beinfreiheit konnte um 84 Millimeter, die Kopffreiheit um 26 Millimeter vergrößert werden. Weiters findet man nun auch hinter den Sitzen ausreichend Staumöglichkeiten – aber auch unter der Fronthaube lassen sich problemlos zwei Handgepäckskoffer verstauen. Zurück im Cockpit, blickt der Fahrer auf einen 12,3 Zoll großen Instrumentendisplay. In der Mitte ist ein 8,4-Zoll-Infotainmentbildschirm verbaut. Absolut neu ist der vor dem Beifahrer platzierte 9,1-Zoll-Screen. Tasten und Regler wurden weitestgehend aus dem Innenraum verbannt. Ein paar Schalter findet man noch rund ums Lenkrad, wie zum Beispiel für die 13 Fahrmodi oder für den dreifach verstellbaren Heckflügel.

Foto: Lamborghini
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Wann genau der neue Lamborghini Revuelto an den Start gehen wird, ist noch unbekannt. Des Weiteren hat sich der Hersteller auch zu den Preisen noch nicht geäußert. Vermutet wird aber ein Einstiegspreis von mehr als 350.000 Euro.