Elektroautos werden immer beliebter. Sie sind inzwischen auch vermehrt auf dem Gebrauchtwagenmarkt erhältlich. Damit steigt die Bedeutung von Handelsplattformen. Sie sind nicht nur für Privatkunden interessant, sondern auch für Leasing-Anbieter. Gerade bei neuen Technologien fehlt insbesondere privaten Käufern der Überblick der Kriterien, die beim Kauf relevant sind.

Der maximale Zuschuss von 9.000 Euro für Elektroautos und 6.750 Euro für Plug-in-Modelle wirkt sich nicht nur auf den Neupreis der Fahrzeuge aus. Die geringen lukrativen Rabatte beim Kauf von neuen E-Autos drücken regelrecht auf den Preis von gebrauchten Fahrzeugen. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Automobil Treuhand hat der durchschnittliche Wertverlust von Elektroautos zuletzt zugenommen. Der Wert eines drei Jahre alten Stromers lag demnach zu Beginn des Jahres 2020 noch bei 56,4 Prozent des Neupreises. Im Februar 2021 war er noch 50,6 Prozent des Anschaffungspreises wert. Diesel- und Benzin-Autos bieten in diesem Zeitraum eine höhere Preisstabilität. Sie lag im Februar bei 53,1 beziehungsweise 55,8 Prozent des Neupreises.

Gebrauchte E-Autos werden vermutlich noch günstiger werden. Durch die Verlängerung der Innovationsprämie um weitere vier Jahre und den enormen Technologiefortschritt im E-Segment, wird es künftig ein immer größeres Angebot an Gebrauchtwagen geben.

Beim gebrauchten E-Auto auf den Akku achten

Die Batterie ist das wichtigste und teuerste Element eines Elektrofahrzeuges. Deshalb sollte diese vor dem Kauf gründlich überprüft werden. Nicht nur altert der Akku mit jedem Ladezyklus, sondern es schwindet analog dazu auch zunehmend die Reichweite des Elektroautos. Um die Qualität der Batterie zu testen, ist es vorab wichtig, einen Lade- und Reichweitentest mit dem gewünschten Fahrzeug zu absolvieren. Der Akku sollte zuvor komplett aufgeladen werden. Das Fahrverhalten bei der Probefahrt sollte dem persönlichen alltäglichen Stil entsprechen. Nach rund 50 Kilometern lässt sich abschätzen, wie viel Reichweite laut Bordcomputer tatsächlich möglich ist.

Viele Batterien sind mittlerweile sehr performancestark und besitzen auch nach über 200.000 gefahrenen Kilometern noch in etwa 80 bis 90 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Einige Autohersteller stellen zudem eine Garantie auf den Energiespeicher bereit. Bis zu acht Jahre sind oft üblich. Einige Marken bieten die Akkus ihrer Autos zum Mieten an. Es gilt, vorab zu klären, ob die Möglichkeit besteht, eventuell einen Mietvertrag für eine neue Batterie abzuschließen. Ein wichtiges und aufschlussreiches Dokument ist auch ein Batterieprotokoll des Autos. Sofern es verfügbar ist, sollte es ebenfalls betrachtet werden.

Die Günstigsten ab 5.000 Euro zu haben

Wirklich alt sind gebrauchte E-Autos nicht. Sieht man sich den Markt der vergangenen zehn Jahre an, so stellt man fest, dass sich in Sachen E-Mobilität einiges getan hat. Die ältesten Vertreter in diesem Segment sind unter anderem der i-MiEV von Mitsubishi sowie die erste Generation des Nissan Leaf von 2011. Zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts kamen der Renault Zoe, der BMW i3 sowie die ersten Elektroautos von VW mit dem e-UP und dem e-Golf auf den Markt. Viele Angebote für diese Modelle liegen heute im Bereich von 8.000 bis 13.000 Euro. Bei den günstigsten Inseraten beträgt der Kaufpreis rund 5.000 Euro.

Ein klarer Vorteil von E-Autos im Vergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen ist die geringere Anzahl an Verschleißteilen. Es ist nicht erforderlich, das Öl zu wechseln und die Zündkerzen oder den Zahnriemen auszutauschen. Viele klassische Teile eines Motors gibt es bei Elektroantrieb schlichtweg nicht. Das macht die Erhaltung eines Elektrowagens günstiger. Dennoch halten viele Kritiker mit ihrer Skepsis an der Reichweite sowie dem Akku fest.

Gebrauchtwagen gründlich auf Verschleiß überprüfen

Wie beim Verbrenner sollte man gut recherchieren und das präferierte Modell gründlich unter die Lupe zu nehmen. Wegen des Mehrgewichts werden die Stoßdämpfer und das Fahrwerk stärker belastet. Wenn das E-Auto viel mit Rekuperation gefahren wurde, sollten auch die Bremsen auf Rost untersucht werden.

E-Autos sind mittlerweile in allen Segmentgrößen vertreten. Man muss sich daher darüber Gedanken machen, für welche Zwecke der zukünftige Wagen eingesetzt werden und welche Strecken damit hauptsächlich gefahren werden.

Hilfreich ist es außerdem, vor dem Besichtigungstermin eine Checkliste mit relevanten Kaufkriterien anzulegen. Sie hilft dabei, alle wesentlichen Punkte im Blick zu behalten und sie zu dokumentieren. Die bekannten Mobilitätsclubs stellen kostenlose Muster für Kaufverträge zur Verfügung. Sie sind vor allem dann wichtig, wenn der Kaufabschluss zwischen Privatpersonen getätigt wird. Bei professionellen Händlern gehört das Aufsetzen eines Kaufvertrags ohnehin zu den standardisierten Abläufen.