Das ADAC GT Masters-Finale in der Motorsport Arena Oschersleben liefert Dramatik und Hochspannung bis zur letzten Kurve. Mit einem Sieg im vorletzten Rennen wahrte die Abt Sportsline-Mannschaft ihre Titelchancen, die Entscheidung bringt das Finale am Sonntag. Kuba Giermaziak (20, PL) und Christopher Mies (21, Heiligenhaus) siegten im Abt-Audi R8 vor den Tabellenführern Albert von Thurn und Taxis (27, Regensburg) und Peter Kox (47, NL) im Reiter-Lamborghini Gallardo. Christopher Mies verringerte durch den Sieg seinen Abstand auf das Lamborghini-Duo vor dem Finale am Sonntag auf sieben Punkte.

Schon der Start der vorletzten Runde des ADAC GT Masters versprach Brisanz. Die Abt-Audi R8 von Giermaziak/Mies und Luca Ludwig (20, Bonn)/ Jens Klingmann (20, Leimen) gingen aus der ersten Startreihe ins Rennen. Bereits in der ersten Kurve sorgte ein leichter Kontakt zwischen Luca Ludwig und seinem Teamkollegen Kuba Giermaziak für eine Schrecksekunde bei Christian Abt. Von der Boxenmauer musste der noch amtierende Meister und heutige Teamchef Abt zusehen, wie Lamborghini-Pilot von Thurn und Taxis den Abt-Piloten Giermaziak unter Druck setzte. Der Pole konnte sich aber bis zur Rennhalbzeit erfolgreich gegen den Tabellenführer wehren.

Beim Fahrerwechsel übergab Giermaziak den Audi an seinen neuen Teamkollegen Christopher Mies – aus strategischen Gründen hatte Abt Sportsline das bisherige Duo Ludwig/Mies für das Finale auf zwei Autos verteilt. In der zweiten Rennhalbzeit setzte sich das Duell der Titelkontrahenten fort. Mies parierte die Attacken von Kox und wahrte schliesslich mit dem Sieg seine Titelchancen. Der Abt-Audi R8 von Ludwig/Klingmann kam zwar noch vor den beiden Kontrahenten ins Ziel, doch nach dem Rennen gaben die Sportkommissare einem Protest gegen den Audi R8 von Ludwig/Klingmann aufgrund eines Frühstarts statt. Das Audi-Duo wurde nachträglich mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt und als 13. gewertet. Aufgrund einer Berufung von Abt Sportsline gegen diese Entscheidung bleibt das Rennergebnis vorläufig.

"Wir haben heute das Maximale herausgeholt", freute sich Mies. "Nach dem Kontakt am Start fehlte uns vorne der Anpressdruck und es war harte Arbeit Peter Kox hinter mir zu halten." Peter Kox lobte seine Konkurrenten nach dem Rennen für faire Duelle: "Alle sind heute extrem fair gefahren und haben sich bemüht, nicht in den Titelkampf einzugreifen. Ich bin leider nicht am Audi vorbeigekommen, es war einfach zu riskant." Hinter den Titelaspiranten ging es eng zu, die ersten sieben Fahrzeuge sahen die Zielflagge innerhalb von 2,5 Sekunden. Kenneth Heyer (30, Wegberg)/Michael Ammermüller (24, Pocking) wurden im Team Rosberg-Audi R8 Dritte vor dem Pole Promotion-Audi R8 von Heiko Hammel (22, Wohlmutshausen) und René Rast (23, Steyerberg).

Eine dramatische Wende brachte das vorletzte Saisonrennen in der Amateurwertung. Gesamtrang sieben sicherte Toni Seiler (52) in seiner Callaway-Corvette den Sieg, damit gehen der Schweizer und Markenkollege Sven Hannawald (35, München) als Tabellenführer punktgleich in das Finale. Nach einer Kollision seines Teamkollegen Thomas Jäger (33, München) blieb der bisherige Tabellenführer Hannawald am Samstag punktelos.