Zweites Rennen, zweiter Sieg: Joel Eriksson (17, SWE, Motopark) beherrscht das Geschehen auf dem Red Bull Ring. Der Motopark-Youngster gewann nach dem Auftaktrennen am Samstag auch den zweiten Lauf der ADAC Formel 4 am Sonntag. Damit übernimmt der Schwede die Führung in der Gesamtwertung. Tim Zimmermann (18, Langenargen, Neuhauser Racing) erzielte als Zweitplatzierter seinen ersten Podestplatz in dieser Saison beim Heimrennen seines Teams Neuhauser Racing. Der Meisterschaftszweite Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Juniorteam) komplettierte das Podium als Dritter.

"Dieses Ergebnis war auch für die Meisterschaft extrem wichtig. Ich musste aufholen und das habe ich jetzt nicht nur geschafft, sondern sogar alle anderen überholt", sagte Eriksson nach seinem zweiten Sieg in der ADAC Formel 4. Von Startplatz drei profitierte der Schwede vom Pech des Pole-Setters Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing). Der Australier blieb beim Start stehen und fiel weit zurück. Zunächst übernahm der von Platz zwei gestartete Zimmermann die Führung. Nach einer Safety-Car-Phase bis zur zweiten Runde, ausgelöst durch die Ausfälle von David Beckmann (15, Hagen, kfzteile24 Mücke Motorsport) und Job van Uitert (16, NED, Provily Racing), lieferten sich Zimmermann und Eriksson ein spannendes Duell um die Spitze. Eriksson setzte sich schließlich durch und legte damit den Grundstein zum späteren Sieg.

Dritter Podestplatz für Dienst

Der zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte Ralf Aron (17, EST, Prema Powerteam) wurde wegen der frühen Kollision mit Beckmann mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und verlor dadurch seine Chancen auf einen Podestplatz. Diese Position erbte zunächst Michael Waldherr (18, Ruderting, Motopark). Der Motopark-Pilot musste sich nach dem Re-Start zur 13. Runde infolge einer zweiten Safety-Car-Phase jedoch Verfolger Dienst geschlagen geben. Der HTP Juniorteam-Pilot ließ sich Platz drei nicht mehr nehmen und fuhr nach seinen beiden Siegen beim Saisonauftakt in Oschersleben zum dritten Mal auf das Podium.

Im 14. Umlauf schob sich auch Mattia Drudi (16, ITA, SMG Swiss Motorsport Group) an Waldherr vorbei und eroberte die vierte Position. Der Italiener von SMG Swiss Motorsport Group verbesserte sich von Startplatz zehn zügig um drei Positionen und machte im Verlauf des Rennens insgesamt sechs Plätze gut. Hinter Waldherr und Janneau Esmeijer (18, NED, HTP Juniorteam) überquerte Guan Yu Zhou (16, CHN, Prema Powerteam) die Ziellinie als Siebter. Damit war der Chinese erneut der bestplatzierte aller 15 Rookies im Teilnehmerfeld. Im ersten Rennen am Samstag war Yu Zhou erstmals auf das Podium gefahren.

Beide Neuhauser Racing-Piloten in den Top-Zehn

Mit Kim Luis Schramm (17, Wolfsberg, Neuhauser Racing) auf Platz acht gelangte auch der zweite Pilot des Teams Neuhauser Racing aus Zell am Ziller in die Punkteränge. Nach einer Aufholjagd mit insgesamt acht Platzgewinnen fuhr Jonathan Cecotto (15, VEN, Motopark) zum ersten Mal an diesem Wochenende in die Top-Zehn. Hinter dem Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Piloten sowie Motorrad-Weltmeisters Johnny Cecotto wurde Mick Schumacher (16, Gland/CHE, Van Amersfoort Racing) als Zehnter gewertet und sicherte sich somit ebenfalls seinen ersten Punktgewinn in Österreich.

Formel-Neueinsteiger Schumacher fiel in der 16. und letzten Runde nach einer unverschuldeten Kollision aus. Die Rennleitung entschied daraufhin, das Rennen mit roten Flaggen vorzeitig abzubrechen. Nach dem Rennabbruch wurden die Platzierungen der 15. Runde laut Reglement als offizielles Rennergebnis gewertet. Schumacher wurde anschließend zum Sicherheits-Check in ein Krankenhaus gebracht. Die Untersuchung ergab, dass er sich einen unkomplizierten Bruch der rechten Hand zugezogen hat. Deshalb wird er am dritten Rennen nicht teilnehmen.

Eriksson neuer Spitzenreiter in der Meisterschaft

Mit seinem Doppelsieg übernahm Eriksson die Gesamtführung. Der 17-Jährige liegt mit 74 Punkten an der Spitze. Dienst belegt den zweiten Platz mit 73 Zählern vor dem Esten Aron (63 Punkte). Im abschließenden Rennen am Sonntag (ab 17:00 Uhr live bei SPORT1) startet Mawson erneut von der Pole Position. Esmeijer geht vom zweiten Platz ins sechste Rennen der Saison. Drudi und Beckmann teilen sich die zweite Startreihe.

Die Stimmen vom Podium

Joel Eriksson (17, SWE, Motopark), Sieger:
"Der Red Bull Ring gehört jetzt endgültig zu meinen Lieblingsstrecken. Ich habe hier bereits im vergangenen Jahr im ADAC Formel Masters gewonnen. Nun hier so zurückzukommen, ist einfach phänomenal. Der Start ins Rennen war allerdings knifflig. Direkt vor mir blieb ein Auto stehen, in der ersten Kurve musste ich zudem einer Kollision ausweichen. Nach der ersten Safety-Car-Phase war es dann soweit. Ich ging an Tim Zimmermann vorbei, übernahm die Spitze und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Dieses Ergebnis war auch für die Meisterschaft extrem wichtig. Ich musste aufholen und das habe ich jetzt nicht nur geschafft, sondern sogar alle anderen überholt."

Tim Zimmermann (18, Langenargen, Neuhauser Racing), Zweiter:
"Siege sind immer mein Ziel, aber dieser zweite Platz ist enorm wichtig. Ich kam am Start super weg und hatte sofort einen großen Abstand zu meinen Verfolgern. Mein Auto war schnell und ich hatte schon den Sieg vor Augen. Die erste Safety-Car-Phase lief für mich aber nicht perfekt und so wurde ich kurz nach dem Re-Start überholt. Ich versuchte an Joel dran zu bleiben und mich mit ihm vom Feld abzusetzen. Nach dem zweiten Einsatz des Safety Car kam ich leider nicht mehr nah genug heran, um einen Angriff zu starten."

Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Juniorteam), Dritter:
"Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz - besonders nach dem verpatzten Rennen am Samstag. Das zeigt, dass ich trotz meiner Erfahrung immer weiter lernen muss. Mir war es sehr wichtig, dass die Podeststrähne, die ich in Oschersleben begonnen habe, hier weitergeht. Das ist mir gelungen. Natürlich habe ich von einigen Strafen und den Safety-Car-Phasen profitiert. Ich habe aber immer wieder attackiert und mein Auto war richtig schnell."

Guan Yu Zhou (16, CHN, Prema Powerteam), bestplatzierter Rookie:
"Ich bin gleich am Start stehengeblieben und wurde weit nach hinten gespült. Von Rang 20 musste ich mich wieder nach vorne kämpfen. Bis zur Safety-Car-Phase hatte ich fünf Positionen gewonnen und konnte mich im weiteren Verlauf des Rennens bis auf Rang sieben noch vorne arbeiten. Ich freue mich auch, dass ich nun die Rookie-Meisterschaft anführe."