Arjun Maini hat für Mercedes im 1. Qualifying des 24h-Rennen Nürburgring 2023 das erste Ausrufezeichen gesetzt. Der Inder fuhr im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Bilstein die schnellste Runde in der Auftaktsession am Donnerstag. Platz zwei ging mit knapp einer Sekunde Rückstand an den Audi R8 LMS GT3 Evo II des Teams Scherer Sport PHX, mit dem Ricardo Feller lange Zeit die Spitze markiert hatte. Im BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport fuhr Christian Krognes die drittschnellste Zeit. Porsche verpasste die Top-10 knapp. Lamborghini und Ferrari hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Bei den ersten drei Läufen zur NLS sowie dem Qualifyer-Wochenende für das 24h-Rennen qualifizierten sich 13 Teams vorab für das Top-Qualifying 2. Im ersten Zeittraining über 1 Stunde und 45 Minuten nahmen am Donnerstagmittag die restlichen Teilnehmer den Kampf um die weiteren Plätze für den Qualifying-Showdown am Freitagabend auf. Die 13 bereits gesetzten Autos mussten die ersten 20 Minuten des ersten Qualifyings an der Box bleiben und durften erst mit Verspätung ins Geschehen eingreifen.

Mercedes hielt sich lange Zeit bedeckt, bis etwa eine halbe Stunde vor Schluss die Attacke von Arjun Maini kam. Der DTM-Pilot fuhr mit 8:14.785 Minuten die schnellste Runde der Session. In der Restzeit wurde der Inder nicht mehr von der Konkurrenz unterboten. Mit der Startnummer 4 schaffte es das Schwesterauto vom Mercedes-AMG Team Bilstein, dessen Einsatz die HRT-Mannschaft von Hubert Haupt koordiniert, ebenfalls unter die ersten Zehn.

Zu Beginn hatte Kevin Estre für Manthey Racing das Kommando übernommen. Der Franzose setzte früh die ersten Bestzeiten, doch der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 wurde im Verlauf der Sitzung sukzessive durchgereicht. Als bestplatziertes Auto der Zuffenhausener sprang am Ende Platz elf heraus. Der Rückstand auf die Bestzeit betrug rund dreieinhalb Sekunden.

Ricardo Feller hatte als erster eine Antwort auf Estre gefunden. Der Schweizer übernahm im Audi R8 LMS GT3 Evo II noch vor Ablauf der ersten halben Stunde die Spitze. Seine schnellste Runde reichte am Ende immer noch für Platz zwei im Klassement. Der Legenden-Audi von Timo Scheider, Mike Rockenfeller und Martin Tomczyk hinterließ als Sechster einen starken Eindruck. Mit fünf Autos war Audi in den Top-10 der am stärksten vertretene Hersteller.

Bei der Startnummer 39 hatten die Ingolstädter einen Defekt zu beklagen, der das Trio Christopher Haase, Christopher Mies und Patric Niederhauser lange Zeit an der Box hielt. Kurz vor Schluss leistete sich Gilles Magnus in der Startnummer 22 vom Audi Sport Team Car Collection im Bereich Hatzenbach einen Fahrfehler und touchierte die Wand. Das Auto wurde dabei rechts vorne stark beschädigt. Das Team landete durch die Rundenzeit von Max Hofer dennoch auf Position zehn.

BMW behielt sich im ersten Qualifying weitestgehend bedeckt. Christian Krognes zeigte im BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport, dass auch mit den Bayern zu rechnen ist. Für den Norweger in der Startnummer 101 sprang die drittschnellste Zeit heraus. DTM-Champion Sheldon van der Linde erreichte in der Startnummer 98 von Rowe Racing die siebte Position. Damit schaffte es auch BMW mit zwei Autos unter die ersten Zehn.

Probleme bei Ferrari und Lamborghini

Die Italiener zeigten sportlich einen weitestgehend unauffälligen Auftakt. Der Wochenspiegel-Ferrari rollte im Bereich Flugplatz schon nach etwa einer halben Stunde mit einem technischen Defekt aus. Das Team kämpft bereits die gesamte Woche über mit Elektronikproblemen und griff nach dem neuerlichen Zwischenfall nicht mehr in die Zeitenjagd ein. Bestplatzierter Ferrari 296 GT3 blieb die Startnummer 30 vom Frikadelli Racing Team auf Platz zwölf.

Lamborghini zeigte sich mit Axcil Jefferies nach knapp einer Stunde in den Top-10. Für den Lamborghini Huracán GT3 von Konrad Motorsport sprang am Ende Rang acht im Feld der 32 GT3-Autos heraus. Für das Team war die Session turbulent. Bei einem Kontakt mit einem langsameren Fahrzeug sowie durch Wrackteile entstanden Beschädigungen am Bodywork sowie ein Reifenschaden. Die Reparaturen beeinträchtigten die Truppe allerdings nicht. "Wir haben unser Programm trotz des Schadens im Griff", erklärte Teamchef Franz Konrad.

ABT Sportsline rangierte auf Position 13. Das Traditionsteam schickt nach seinen Erfolgen mit Audi erstmals den GT3-Boliden von Lamborghini ins 24h-Rennen und setzt dabei den neuen Lamborghini Huracán GT3 EVO2 des italienischen Herstellers ein.

24h Nürburgring Qualifying 1 Ergebnis: Top-10

PositionNrAutoRundenzeit
16Mercedes-AMG GT38:14.785
216Audi R8 LMS GT3 Evo II8:16.160
3101BMW M4 GT38:16.788
44*Mercedes-AMG GT38:17.150
539*Audi R8 LMS GT3 Evo II8:17.267
640Audi R8 LMS GT3 Evo II8:17.785
798BMW M4 GT38:17.804
87Lamborghini Huracan GT38:17.877
91Audi R8 LMS GT3 Evo II8:17.910
1022Audi R8 LMS GT3 Evo II8:17.924

*Bereits für Top-Qualifying 2 gesetzt

Das Wetter: Die Eifel enttäuschte Fahrer und Fans zum Auftakt des Rennwochenendes für die 51. Ausgabe des 24h-Rennens auf dem Nürburgring nicht. Das Thermometer kletterte am Donnerstag zum Start des ersten Qualifyings um 13:15 Uhr auf 13 Grad Celsius. Der Himmel war überwiegend sonnig bei leichter Bewölkung. Mit 16 km/h wehte aus Nordosten ein schwacher Wind.