Auf dem Nürburgring rollen die Bagger an. Am Montag wurde bekanntgegeben, dass der Startschuss zu einem groß angelegten Umbau erfolgt. Wie in einer Pressemitteilung verkündet wurde, betreffen die Arbeiten die 21-Kilometer lange Nordschleife. Sie bekommt "flächendeckend eine digitale Infrastruktur", heißt es in der Veröffentlichung. Laut Angaben des Streckenbetreibers sei es sogar "eines der umfangreichsten Bauvorhaben in der bald 100-jährigen Geschichte des Nürburgrings".

Konkret beschreibt der Streckenbetreiber die Umbauarbeiten auf der legendären Strecke folgendermaßen: "Fundamente werden gesetzt und sturmfeste Masten für spezielle HD-Kameras errichtet". Außerdem wird rund um den Kurs ein flächendeckendes Netz von Glasfaser- und Stromkabeln gelegt. "Zudem werden sogenannte Off Grid Systeme für die Stromversorgung aufgestellt und LED-Panels für digitale Warnsignale installiert", heißt es in der Aussendung.

Nürburgring: Nordschleifen-Umbau für mehr Sicherheit

Diese Maßnahmen sollen vor allem sicherheitstechnisch Wirkung zeigen und zu einer besseren Sichtbarkeit und schnelleren Ausrufung der Flaggensignale führen. Bereits in den letzten beiden Jahren nutzte man einen 2,8-Kilometer langen Streckenabschnitt rund um die Döttinger Höhe für einen Probelauf einiger neuer Systeme.

Der Einsatz der neuen Sicherheitssysteme soll unter anderem über eine von Fujitsu entwickelte KI (Künstliche Intelligenz) gesteuert und koordiniert werden. Sie soll unterstützend zur Einsatzleitung und den menschlichen Systemen "Gefahren, Unfälle oder sonstige außerplanmäßige Ereignisse" erkennen, wird in der Aussendung beschrieben.

Die künstliche Intelligenz erkennt Parameter wie die Streckenbeschaffenheit oder mögliche Gefahrenquellen auf und neben der Fahrbahn automatisch und gibt diese Informationen weiter. Aufgrund der enormen Größe der Strecke nehmen die Digitalisierungsarbeiten äußert umfangreiche Dimensionen an. Über 50 Kilometer Länge weist das zu verlegende Glasfaserkabel auf, um sämtliche Informationen, die rund um die Rennstrecke gesammelt werden, an die Einsatzleitung zu übermitteln.

Elf Millionen Euro für Nordschleifen-Umbau

Insgesamt verursacht die Digitalisierung der Strecke Kosten von etwa elf Millionen Euro, welche vom Streckenbetreiber getragen werden. Bis die Systeme aber im Einsatz sind, vergehen noch ein paar Jahre. Erst 2025 soll der Bau abgeschlossen sein und erst dann kommen die technischen Neuerungen zur Anwendung. Anschließend soll auch die KI laufend optimiert werden.