Am Himmelfahrts-Wochenende vom 25. bis 28. Mai 2017 ist es endlich soweit: Das 45. ADAC Zurich 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife steht auf dem Programm. Maximilian Götz greift mit seinen Kollegen Uwe Alzen, Lance David Arnold und Renger van der Zande im Mercedes-AMG GT3 des HARIBO Racing Team Mercedes-AMG an. Für den 31-Jährigen ist es der fünfte Start beim Langstreckenklassiker in der 'Grünen Hölle'.

Letztes Jahr warst du auf dem Podium und auch in der VLN lief es in dieser Saison gut. Was rechnest du dir für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring aus?
Wenn man einmal auf dem Podium war, will man es natürlich wieder schaffen. Der Champagner hat mir gut geschmeckt. Das Rennen ist einer der Höhepunkte des Jahres und wir wollen nicht nur mitfahren, sondern siegen. Aber es ist ein langes, hartes Rennen und man kann nicht vorhersagen, wer am Ende die Nase vorne hat. In der VLN standen in dieser Saison viele verschiedene Marken auf dem Podest. Die Teams haben viel ausprobiert und den finalen Stand sieht man erst am Wochenende. Deswegen ist es schwierig, das Kräfteverhältnis einzuschätzen. Aber ich bin mir sicher, dass es eine superenge Kiste wird. Zu den Favoriten zähle ich Porsche, Audi, BMW - sie hatten einen super Speed, aber auch ein paar technische Probleme -, Glickenhaus und Bentley, die auf eine Qualifyingrunde sehr schnell waren.

Beim Qualifikationsrennen plagten euch technische Probleme. Ist das ein Nachteil oder seid ihr aufgrund der VLN-Rennen ohnehin perfekt vorbereitet?
Wir sind perfekt vorbereitet. Wir Fahrer wissen, wo es lang geht. Auch technisch sind wir gut aussortiert. Das Auto ist neu aufgebaut worden und deswegen sollte es keinerlei Probleme geben. Ein paar Runden im Qualifikationsrennen mehr oder weniger machen nicht viel aus. Wichtig ist, dass wir wissen, was kaputt gegangen ist und warum - das haben wir geklärt. Die Konkurrenz hatte ebenfalls technische Probleme und hat sie sicherlich auch aussortiert.

Wie stark schätzt du dein Team von der fahrerischen Seite ein?
Wir zählen sicherlich zu den stärksten Mercedes-AMG Teams. Uwe und Lance sind sehr erfahren. Renger war letztes Jahr superschnell unterwegs und ist ein Langstreckenspezialist. Wir haben ein sehr gutes Paket. Das Team ist super vorbereitet und alle sind top-motiviert, den Goldbären aufs Podium zu bringen. Zunächst müssen wir uns aber im Qualifying gut platzieren, um dann im Rennen in Schlagdistanz zu sein. Wir müssen bis zur letzten Runde kämpfen, denn das vergangene Jahr hat gezeigt, dass bis zum Fallen der Zielflagge viel passieren kann.

Bereitest du dich auf das 24-Stunden-Rennen körperlich anders vor als auf ein Sprintrennen wie im ADAC GT Masters?
Grundsätzlich habe ich meine Fitness schon zu Beginn des Jahres erarbeitet und befinde mich auf einem sehr guten Level. Ich werde auf dem Fahrrad noch ein wenig die Beine trainieren, es werden aber nur lockere Einheiten. Bei der mentalen Vorbereitung ist es wichtig, zunächst den Kopf frei zu bekommen und sich dann voll auf das Wochenende zu konzentrieren. Ich reise am Mittwoch an den Nürburgring und am Donnerstag steht schon das Nachttraining an. Auf das Thema schlafen muss ich mich übrigens nicht speziell vorbereiten, denn das halte ich schon mal aus.

Gehst du nach deinem Stint in Ruhe schlafen oder verfolgst du lieber, was auf der Strecke passiert?
Ich will nicht abschalten, sondern lieber wissen, was auf der Strecke abgeht. Aber man muss auch mal die Augen schließen und runterkommen, damit man frisch ist, wenn man wieder ins Auto steigt. Das Team tut alles, damit wir Fahrer zwischendurch den Kopf frei bekommen können. Wir haben eine schöne Hospitality, wir haben einen Physio, ein gutes Catering und immer eine coole Stimmung. Da sind wir super aufgestellt.

Wie viel bekommst du von dem Spektakel rund um das Rennen mit?
Während ich fahre, rieche ich die Bratwürste, Steaks und Lagerfeuer. Das sagt doch schon alles! Wenn es anfängt zu dämmern, bekommt man die Party mit. Man sieht die Lichter und das Feuerwerk. Es ist schön, so etwas aufzusaugen. Das motiviert ungemein. Es ist einfach ein geiles Gefühl, bei Nacht zu fahren. Da denkt man sich zwischendurch: 'Du fährst das geilste Rennen überhaupt, du darfst in einem Top-Auto mitfahren. Genieße es einfach'. Jede Runde ist ein Genuss und wenn es gut läuft, macht es umso mehr Spaß.