Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans war auf den ersten Stunden von einem munteren Renngeschehen bestimmt mit zahlreichen Positions- und auch Führungswechseln in der Hypercar-Klasse, allerdings auch einer Reihe an teils schweren Unfällen. Doch ein Regenschauer drei Stunden nach dem Start stellte das gesamte Rennen nochmal auf den Kopf.

Innerhalb von wenigen Minuten zog kurz vor 19 Uhr ein Regenschauer auf. Obwohl die vorherigen Prognosen zum Zeitpunkt zutreffen waren, traf er die Strecke stärker als erwartet. Da praktisch das gesamte Feld beim Einsetzen der ersten Regentropfen noch auf Trockenreifen auf der Strecke war und auch nach den ersten leichten Niederschlägen keinen Anlass sah, die Reifen zu tauschen, brach Chaos aus.

Chaos im Regen

Zwischenfälle & Unfälle: Die Porschekurven wurden als erste von den Regenfällen erfasst. In diesen erwischte es quasi umgehend den Kessel-Racing-Ferrari mit dem Japaner Yokimizu Naoki am Steuer, der sich von der Strecke drehte, aber ohne nennswerten Schaden weiterfahren konnte.

Nur Sekunden später gab es aber eine Reihe von Drehern und Unfällen und es erwischte auch die Hypercar-Klasse. Esteban Gutierrez im Glickenhaus mit der Startnummer 709 drehte sich von der Strecke, schlug leicht an und wurde nur um wenige Zentimeter von einem GTE-Ferrari verfehlt, der ebenfalls außer Kontrolle die Bande entlang schlitterte.

An derselben Stelle drehte sich nur Augenblicke später auch der Cadillac mit der Startnummer 3, der um Haaresbeite innen die Streckenbegrenzung verpasste. Am Steuer befand sich zu diesem Zeitpunkt Scott Dixon. Auch ein LMP2-Oreca schlug in den Porsche-Kurven an und ein Alpine drehte sich an einer anderen Stelle der Strecke. Die Serie an Unfällen, die schließlich mit einem im Kies gestrandeten GTE-Auto ihren Höhepunkt fand, ging in eine Safety-Car-Phase über, welche über eine Stunde andauerte.

Jean-Eric Vergne dreht sich unter Safety Car

Doch auch während der Safety-Car-Phase, während welcher der Regen wieder abnahm, gab es einige Zwischenfälle. Am pikantesten: Jean-Eric Vergne drehte sich in der Mulsanne-Kurve, da man bereits zu früh auf Trockenreifen umgesteckt hatte. Der ehemalige Formel-1-Pilot blieb im Kies stecken und verlor zwei Runden auf das Feld.

Stand nach dem Regenchaos: Das Chaos wirbelte das komplette Hypercar-Feld über den Haufen, sodass sich während der Safet-Car-Phase plötzlich der Peugeot mit der #94 mit dem US-Amerikaner Gustavo Menezes in Führung befand, gefolgt vom Porsche #6 mit Kevin Estre und dem #7-Toyota mit Jose Maria Lopez. Direkt nach dem Restart rund um 20:20 Uhr war der Peugeot seine Führungsposition wieder los und wurde durchgereicht. Der Kunden-Porsche von Jota führte somit nach etwas mehr als einem Sechstel der Renndistanz. vor den beiden Ferraris (#50 vor #51).