Marcel Fässler beendet seine aktive Motorsport-Karriere. Das verkündete der 44-Jährige Schweizer am Mittwoch. "Als Profisportler kommt irgendwann der Punkt, sich mit dem Rücktritt zu befassen. Mir war es immer wichtig, diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen und selber entscheiden zu können, wann es soweit ist. Ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt und mich bewusst und überzeugt dafür entschieden", so Fässler in einer Presseaussendung.

Damit geht eine 26-jährige Profikarriere zu Ende, die vor allem auf der Langstrecke zu großen Erfolgen führte. So holte Fässler 2011 gemeinsam mit Benoit Treluyer und Andre Lotterer als erster Schweizer den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans und konnte den Klassiker 2012 und 2014 zwei weitere Male gewinnen.

Begonnen hat Fässlers Karriere im Formelsport, dem er 1999 als Vizemeister der deutschen Formel 3 den Rücken kehrte. Von 2000 bis 2005 war der Schweizer Stammfahrer in der DTM - zunächst bei Mercedes, dann bei Opel. Insgesamt holte er dort drei Siege und wurde 2003 Dritter der Gesamtwertung.

Große Erfolge auf der Langstrecke

Ab 2006 versuchte sich Fässler auf der Langstrecke und bestritt in einem Courage der LMP1-Klasse sein Debüt in Le Mans. 2010 heuerte er bei Audi an und holte in sieben Jahren in Diensten der Ingolstädter dreimal den Gesamtsieg. 2012 wurde er zudem Langstrecken-Weltmeister der WEC. Nach seinem Aus bei Audi wechselte er als Werksfahrer zu Corvete Racing, wo er im November des Vorjahres in Sebring sein letztes Rennen bestritt.

Neben den 24 Stunden von Le Mans gewann Fässler auch die Langstrecken-Klassiker in Spa-Francorchamps, Daytona und Sebring. Einzig ein Sieg auf der Nordschleife war ihm nie vergönnt. In acht Versuchen steht ein 3. Platz aus dem Jahr 2011 (mit Marc Basseng & Frank Stippler im Audi R8 LMS GT3) als bestes Ergebnis beim 24-Stunden-Rennen zu Buche.

Fässler wird sich nun neuen Aufgaben widmen: Er fungiert künftig als Leiter der Motorsportabteilung des Schweizer Edeltuners Sportec, zudem ist er in die Simulator-Entwicklung des Formel-1-Teams von Alfa Romeo involviert. "Nun bin ich sehr glücklich darüber, dass der Wechsel von der Rennfahrerkarriere in ein neues Berufsleben so reibungslos verlaufen ist und freue mich auf die neuen Herausforderungen", so Fässler.