Das zweite Rennen der IMSA-Saison 2021 führt die amerikanische Sportwagenwelt traditionell zum legendären 12-Stunden-Rennen von Sebring, das gemeinsam mit den 24 Stunden-Rennen in Daytona zum Saisonauftakt zu den bedeutendsten Endurance-Rennen der Welt zählt.

Auf dem durch seinen extrem holprigen Untergrund charakterisierten Kurs im Bundesstaat Florida setzte sich am Ende das Team von JDC-Miller Motorsports mit dem rein französischen Fahrertrio Loic Duval, Sebastien Bourdais und Tristan Vautier durch. Doch der Weg zum Sieg war für den Cadillac mit der Nummer 5 steinig.

Drama zum Schluss: Bourdais trotzt angeschlagenem Heckflügel

Für den Großteil des Renens lag der Cadillac außerhalb der Top-5. Erst in den Abendstunden nahm der Wagen Fahrt auf. Ein Zwischenfall, der den Cadillac von Chip Ganassi Racing zurückwarf, öffnete dem Trio rund um Ex-Formel-1-Fahrer Sebastien Bourdais die Tür.

Obwohl der Wagen kurz vor Schluss ein Teil seines Heckflügels verlor, was Bourdais einen massiven Pace-Verlust bescherte, gelang es dem vierfachen Champ-Car-Meister, den Sieg über die Linie zu retten. Bourdais feierte damit nach 2015 seinen zweiten Gesamtsieg bei dem 12-Stunden-Rennen von Sebring. Für Vautier und Ex-DTM-Pilot Duval war es überhaupt der erste Rennsieg in der nordamerikanischen Langstrecken-Serie.

Auf dem zweiten Platz überquerte Mazda die Ziellinie mit den Fahrern Olivier Jarvis, Harry Tincknell und Jonathan Bomarito. Die dritte Position sicherte sich das hochdekorierte Trio mit den siebenfachen NASCAR-Champion Jimmie Johnson, dem ehemaligen Indycar-Meister Simon Pagenaud und Ex-Formel-1-Fahrer Kamui Kobayashi in einem weiteren Cadillac.

Nicht auf das Podium schafften es hingegen die beiden Acuras von Meyer-Shank Racing und Wayne Taylor Racing, die auf den Rängen 4 und 5 ins Ziel eintrudelten. Der Cadillac von Renger Van der Zande, Kevin Magnussen und Scott Dixon, der lange Zeit die Führung gehalten hatte, musste sich im Ziel mit zwei Runden Rückstand mit Platz 6 begnügen.

12 Stunden von Sebring: Die Top 5 der DPi-Klasse

PFahrerTeamAuto
1.Duval/ Bourdais/ VautierJDC-Miller MotorsportsCadillac
2.Jarvis/ Tincknell/ BomaritoMazda MotorsportsMazda
3.Kobayashi/ Pagenaud/ JohnsonAlly Cadillac RacingCadillac
4.Pla/ Montoya/ CameronMeyer Shank RacingAcura
5.Rossi/ R. Taylor/ AlbuquerqueWayne Taylor RacingAcura

Die mit nur fünf Fahrzeugen bestückte LMP2-Klasse ging an PR1 Mathiasen Motorsports (Scott Huffaker, Ben Keating und Mikkel Jensen). In der seit dieser Saison neu eingeführten semiprofessionellen LMP3-Klasse sicherte sich Core Autosport den Sieg (Colin Braun, Jonathan Bennett, George Kurtz).

Sebring 12h 2021: Die Top-5 der LMP2-Klasse

PFahrerTeamAuto
1.Huffaker/ Keating/ Jensen PR1 Mathiasen Motorsports Oreca
2.Dalziel/ Merriman/ Tilley Era Motorsport Oreca
3.Smith/ McGuire/ Boyd United AutosportsOreca
4.Aubry/ Buret / Farano Tower Motorsport Oreca
5.Merill/ Thomas /Nunez Win Autosport Oreca

Sebring 12h 2021: Die Top-5 der LMP3-Klasse

PFahrerTeamAuto
1.Braun/ Bennett/ Kurtz Core Autosport Ligier
2.Murry/ Bleekemolen/ Cox Riley Motorsports Ligier
3.Andrews/ Robinson/ Pigot Riley Motorsports Ligier
4.Askew/ McCusker/ McAleer Forty7 Motorsports Duqueine
5.Barbosa/ Clairay/ Wilsey Sean Creech Motorsport Ligier

Porsche gewinnt beide GT-Klassen

Die GTLM-Kategorie, welche mit GTE-Fahrzeugen ausgefahren wird, war komplett in deutscher Hand. Der Porsche von Proton Competition, welcher unter dem Label von Weathertech Racing eingesetzt wurde, siegte mit den Fahrern Matt Campbell, Cooper MacNeil und Mathieu Jaminet.

Dahinter folgten gleich zwei BMW M8 von Rahal Letterman-Lanigan Racing. Connor De Phillippe erreichte mit den beiden DTM-Veteranen Bruno Spengler und Philipp Eng Rang 2, der dritte Platz ging an das Trio von Augusto Farfus, Jesse Krohn und John Edwards. Die beiden Corvettes gingen in der fünf Fahrzeuge starken Klasse leer aus.

Sebring 12h 2021: Die Top-5 der GTLM-Klasse

PFahrerTeamAuto
1.Campbell/ MacNeil/ Jaminet Weather Tech Racing Porsche
2.De Philippi/ Eng / Spengler Team RLL BMW
3.Farfus/ Edwards/ Krohn Team RLL BMW
4.Garcia/ J. Taylor/ Catsburg Corvette Racing Corvette
5.Milner/ Tandy /Sims Corvette Racing Corvette

Auch die GT3-Klasse, die in Nordamerika als GTD bezeichnet wird, beendete ein Porsche siegreich. Der Wagen von Pfaff Motorsport, pilotiert von Laurens Vanthoor, Lars Kern und Zacharie Robinson siegte vor dem Markenkollegen von Wright Motorsport (Patrick Long, Trent Hindman, Jim Heylen) und dem Aston Martin von Heart of Racing (Ross Gunn, Ian James, Roman De Angelis).

Sebring 12h 2021: Die Top-5 der GTD-Klasse

PFahrerTeamAuto
1.Vanthoor/ Kern/ Robichon Pfaff Motorsports Porsche
2.Long/ Hindman/ Heylen Wright Motorsports Porsche
3.Gunn/ James/ De Angelis Heart of Racing Team Aston Martin
4.Pumpelly/ Potter/ Lally Magnus Racing Acura
5.Legge/ Beatriz/ Nielsen Team Hardpoint EBM Porsche

GRT crasht, Überschlag in der LMP2-Kategorie

Einen starken fünften Platz erreichte der reine Damen-Einsatz von Katherine Legge, Ana Beatriz und Christina Nielsen mit einem Porsche in der GTD. Weniger erfreulich verlief das 12-Stunden-Rennen für das Grasser Racing Team. Die Sebring-Klassensieger aus dem Jahr 2019 fielen nach einer heftigen Kollision mit einem Mercedes bereits nach 91 Runden aus.

Der schwerste Unfall des Rennens ereignete sich allerdings in der LMP2-Kategorie. Der Franzose Timothe Buret, der für Tower Motorsports an den Start ging, kollidierte nach einem Fahrfehler mit einem Reifenstapel, was einen Überschlag zur Folge hatte. Der Fahrer blieb dabei unverletzt.