15 Monate nach dem letzten 24-Stunden-Rennen von Le Mans hat sich die Sportwagen-Elite erneut in Frankreich versammelt. Am Donnerstag fiel mit dem 1. Freien Training der Startschuss für das wohl ungewöhnlichste 24h-Rennen in der 88-jährigen Geschichte des Klassikers. Erstmals muss das Rennen vor leeren Tribünen ausgetragen werden - Zuschauer dürfen aufgrund der Corona-Pandemie nicht an die Strecke reisen.

Die erste Trainings-Session an diesem Donnerstag führten die beiden Werks-Toyotas an. Der TS050 mit der Startnummer #8 (Buemi / Nakajima / Hartley) benötigte 3:21.656 Minuten für seine beste Runde auf dem 13 Kilometer langen Kurs entlang der Sarthe. Zum Vergleich: 2019 waren die Japaner mit sieben Kilogramm weniger Mindestgewicht im Training dreieinhalb Sekunden schneller unterwegs.

Am sonnigen Donnerstag bei 25 Grad Außentemperatur fehlten dem #7 Toyota (Conway / Kobayashi / Lopez) 0,334 Sekunden auf die Bestzeit des Schwesterautos. Mit deutlichem Rückstand belegten die beiden Rebellion-LMP1 die Plätze drei und vier in der Zeitenliste. Der #1 Rebellion (Senna / Nato / Menezes) erzielte seine persönliche Bestzeit in 3:23.155 Minuten - 1,499 Sekunden langsamer als die Spitze.

Hinter den Top-3 klafften große Abstände im Klassement. Der zweite Privat-Rebellion (Dumas / Berthon / Deletraz) hatte zum Auftakt am Donnerstag 3,560 Sekunden Rückstand auf die Toyotas. Der fünfte LMP1 im Bunde, der ENSO-CLM von ByKolles mit 24h-Debütant Bruno Spengler, Tom Dillmann und Tom Webb, fuhr mit 6,7 Sekunden Rückstand über die Linie.

In der nächstschnelleren LMP2-Kategorie erwischte High Class Racing den besten Auftakt. Der Oreca mit der Startnummer #33 (Yamashita / Patterson / Fjordbach) brauchte 3:28.873 Minuten (+8,2 Sekunden auf Toyota) für seine beste Runde auf dem Traditionskurs, der zum Teil über öffentliche Straßen führt. Das Racing Team Nederland (Van Eerd / Van Der Garde / De Vries) belegte den zweiten Platz in der Klasse.

Mit Le-Mans-Debütantin Sophia Flörsch startet nur eine Deutsche in der Prototypen-Kategorie. Die Münchnerin teilt sich den Richard Mille LMP2 mit Tatiana Calderon und Beitske Visser, womit ein reines Frauen-Team in der Klasse antritt. Die drei Damen ordneten sich zum Start in die lange Woche auf dem 17. Platz (3:35.507 Minuten) in der LMP2-Kategorie ein.

Bei den GTE-Pro hatten beide Aston Martin die Nase vorn. Der #97 Vantage mit Martin / Lynn / Tincknell erzielte die Klassen-Bestzeit in 3:53.930 Minuten. Hinter den insgesamt vier Ferrari 488 GTE folgten die beiden Werks-Porsche auf den Plätzen sieben und acht in der Top-Kategorie der GT-Fahrzeuge. In der GTE-Am-Kategorie hatte ebenfalls Aston Martin (#98 Dalla Lana / Gunn / Farfus) die Nase vorn, während der #89 Porsche 911 des deutschen Teams Project 1 nach einem Austritt in Indianapolis für die erste rote Flagge der Woche sorgte.

Das 1. Training am Donnerstag bildete den Auftakt eines langen Tages für die 59 Autos mit ihren rund 170 Fahrern und Fahrerinnen. Von 14:00 bis 17:00 Uhr steht das 2. Freie Training auf dem Plan. Es folgen das Qualifying (17:15-18:00) sowie das Nacht-Training mit einer Dauer von vier Stunden bis um Mitternacht.

24h Le Mans: 1. Training (Top-5 jeder Klasse)

PositionTeamKlasseRundenzeit / Gesamt-Rückstand
1ToyotaLMP13:21.656
2ToyotaLMP1+ 0,334
3RebellionLMP1+ 1,499
4RebellionLMP1+ 3,560
5ByKollesLMP1+ 6,786
1High Class RacingLMP23:29.873
2Team Team NederlandLMP2+ 8,262
3JotaLMP2+ 9,550
4Duqueine TeamLMP2+9,653
5Jackie Chan D RacingLMP2+9,692
1Aston MartinGTE-Pro3:53.930
2Aston MartinGTE-Pro+ 33,336
3AF Corse FerrariGTE-Pro+ 33,530
4AF Corse FerrariGTE-Pro+ 34,343
5Risi Competizione FerrariGTE-Pro+ 34,617
1Aston Martin RacingGTE-Am3:55.484
2Hub Auto FerrariGTEAm+ 34,694
3MR Racing FerrariGTE-Am+ 34,953
4TF Sport Aston MartinGTE-Am+ 35,332
5Luzich Racing FerrariGTE-Am+ 35,392