Wieder einmal stockte der Motorsport-Welt in Le Mans der Atem, als Anthony Davidson bei einer Berührung mit einem Ferrari aus der Amateur-Wertung durch die Luft katapultiert wurde und anschließend mit seinem Toyota TS030 Hybrid heftig einschlug. Der Engländer brach sich dabei zwei Rückenwirbel. Sein Team ist geschockt, musste jedoch mit dem anderen Auto, das zu diesem Zeitpunkt Siegchancen hatte, zunächst weitermachen. Weit kam aber auch der zweite Toyota nicht mehr.

Kazuki Nakajima kollidierte zunächst mit dem DeltaWing, was für letzteren das Aus bedeutete. Nakajima brachte der unnötige Zusammenstoß knapp eine Runde Zeitverlust ein, doch es sollte noch schlimmer kommen: Eine Reihe von Problemen an der Motorkühlung sorgte dafür, dass der Toyota mit der Startnummer 7 immer weiter zurück- und nach elf Stunden ausfiel. Die Le-Mans-Premiere für Toyota war damit beendet.

Mitgefühl und vorsichtiger Optimimus

Der fürchterliche Unfall von Davidson ließ die Motorsportwelt den Atem anhalten, Foto: Eurosport
Der fürchterliche Unfall von Davidson ließ die Motorsportwelt den Atem anhalten, Foto: Eurosport

Das spielte jedoch eine eher untergeordnete Rolle. "Trotz der Enttäuschung auf der Strecke ist das Wichtigste, wie es Anthony geht, und ich wünsche ihm alles Gute", sagt Alexander Wurz, der die letzten Meter mit dem Toyota vor dem Ausfall zurücklegte. Auch für Nicolas Lapierre ist das Sportliche zweitrangig: "Vor allen anderen Dingen ist es das Wichtigste, dass er sich schnell erholt."

Davidsons unmittelbare Teamkollegen zeigten sich in erster Linie erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist: "Ich bin sehr erleichtert, dass Anthony einen derart heftigen Unfall überstanden hat," sagt Stephane Sarrazin. "Ich hoffe, dass es ihm schnell besser geht." Sebastien Buemi schaut bereits optimistisch nach vorne: "Wir freuen uns darauf, ihn so schnell wie möglich wieder bei uns zu haben."

Genesungswünsche auch aus der Formel 1

Teamchef Yoshiaki Kinoshita musste im Rennen erfahren, wie dicht Freud und Leid beisammen liegen: "Der Motorsport kann eine Achterbahn der Gefühle sein. Wir haben große Freude verspürt, als Nicolas die Führung übernahm und erlebten danach direkt den Schock durch den Unfall von Anthony. Wir wünschen ihm das Beste; er ist ein fantastischer Arbeitskollege und eine positive Kraft in unserem Team."

Auch das Mercedes-Formel-1-Team sendete seine Genesungswünsche an Davidson: "Gute Besserung von jedem im Team", ließ der Rennstall via Twitter verlauten. Anthony Davidson ist vielen Mitarbeitern noch bekannt: Zu Honda-Zeiten war der Engländer Testfahrer für das Team, das anschließend über Brawn GP zu Mercedes wurde.

Anthony Davidson selbst twitterte heute, dass er ein paar Schmerzen habe, aber generell froh sei, noch am Laben zu sein.