Grid Girls haben sich in der Welt des Motorsports als fester Bestandteil der Show etabliert. Die World Endurance Championship bricht nun mit dieser Tradition. Ab dieser Saison, die am 12. April mit den sechs Stunden von Silverstone startet, werden die Hostessen aus der Startaufstellung verschwunden sein. Die Show sollen wieder die hochtechnisierten Autos und deren Fahrer sein. Weltmeister Anthony Davidson unterstützt die Maßnahme, mit der die WEC eine Vorreiterrolle in Sachen Gleichberechtigung einnehmen möchte.

Die eigentliche Präsentation der WEC in London geriet angesichts dieser Meldung fast zur Nebensache. Gerard Neveu bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Ab kommender Woche in Silverstone wird man nicht mehr wie in der Vergangenheit Grid Girls sehen. Für mich ist das Vergangenheit. Die Stellung von Frauen ist heute eine andere." Als Ausgleich will man künftig bei allen WEC-Rennen an das frühere Startprozedere in Le Mans erinnern. Vor dem Start in die Einführungsrunde werden die Boliden wie einst an der Boxenmauer aufgereiht.

Neveu will die Autos wieder mehr in den Vordergrund rücken: "Der Sport ist Sport und drum herum können wir viele Dinge tun. Wir werden einen DJ und viel Unterhaltung in der Startaufstellung haben. Aber am Ende sind die Autos und ihre Fahrer die Stars."

Ein offizielles Statement der FIA WEC auf Facebook lautet: "Garagen, Fahrerlager, Tribünen, Hospitality und Pressezentren sind voll schöner Frauen und werden von jedem nicht bloß vor dem Start begrüßt. Wir haben sehr viele schöne Frauen, die innerhalb der WEC arbeiten und mehr tun als bloß ein Nummernschild zu halten. Wir glauben, dass in der Startaufstellung die Autos die Schönheiten sind und ein Start im Le-Mans-Stil den Spirit dieses Rennens hervorragend widerspiegelt."

Anthony Davidson, seines Zeichens amtierender Langstrecken-Weltmeister, unterstützt die Maßnahme: "Ich habe viel mit meiner Frau darüber geredet und wir sind beide der Meinung, dass das ein bisschen rückwärtsgewandt ist. Das Konzept ist ein bisschen old school. Die Welt hat sich weiterbewegt. Und der Motorsport sollte sich dem, was in der Welt vor sich geht, anschließen. Ich denke, es ist eine schöne und moderne Maßnahme der WEC, diesen Aspekt herauszunehmen. Es ist ein bisschen sexistisch gewesen."