Alpine strauchelt wie einst der Renault-Motor in der Turbohybrid-Ära: Im Qualifying in Japan schafften es weder Pierre Gasly (P12) noch Esteban Ocon (P14) unter die Top-10. Schwere Zeiten für das französische Werksteam: Die Performance des A523 gibt im Moment nicht mehr her. Letzte Hoffnungen ruhen auf Strategie-Coup und/oder Reifenvorteil.

Ocon: Alpine nicht gut genug für Top-10

"Wir waren einfach nicht gut genug für Q3. So viele Autos lagen so eng beieinander", bedauert Esteban Ocon. Auch der antizipierte notwendige Schritt von Freitag auf Samstag blieb im Vergleich zu Singapur aus. "Wir haben uns einfach nicht genug verbessert. Es ist schade, morgen so weit außerhalb der Punkte zu starten."

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Etwas Hoffnung verspricht das zusätzliche Paar neuer harter Reifen, das mit dem hohen Reifenverschleiß mehr Flexibilität bieten könnte. Abgesehen von Alpine wählte auch Mercedes und McLaren diese Strategie, zulasten eines Satzes Medium. "Wenn wir gute Entscheidungen treffen, können wir vielleicht ein paar Plätze gewinnen", so Ocon. Ziel für das Rennen: Punkte mitzunehmen.

Gasly hoffnungsvoll: Hat auch in Singapur funktioniert

Für Pierre Gasly begann das Unglück schon im 2. Freien Training. Der Franzose schlug mit seinem Boliden in der zweiten Degner-Kurve ein, und bescherte seinen Mechanikern eine Nachtschicht. "Wir hatten schwierige Trainings, in denen wir viel ausprobiert haben. Dementsprechend hatte ich kein gutes Gefühl im Auto", bedauert er.

Alpine-Fahrer Pierre Gasly crasht im 2. Training
Pierre Gasly zerstörte sich in FP2 die Vorderradaufhängung, Foto: LAT Images

"Ich denke, dass wir das Maximum aus unserem derzeitigen Paket herausgeholt haben. Das war dann leider P12", meint der Rennsieger von Monza 2020. "Da waren wir auch schon in den letzten Wochenenden, und wir sind einfach nicht besser. Uns fehlt dieses kleine Stück Extra-Performance, um es wieder zurück ins Q3 zu schaffen."

In Singapur schaffte es Gasly von P12 im Rennen vor auf P6, in Zandvoort ging es sogar aufs Podium. Das stimmt ihn etwas positiv: "Wir sind nicht so weit von den Punkten entfernt. Wir werden mitten im Kampf sein." Als Problem schätzt er den starken Reifenverschleiß in Japan ein. "Aber wir haben zwei Sätze harte Reifen, und können damit hoffentlich etwas bewerkstelligen."

Alpines Motto: Carpe Diem

"Es gibt keinen Grund, für das Rennen super optimistisch zu sein", meinte Neo-Teamchef Bruno Famin schon gestern. Das eigentliche Ziel, in der Konstrukteurs-Wertung P4 zu erobern, wurde bereits über den Haufen geworfen. "Wir denken nicht mehr an die Meisterschaft, wir wollen einfach nur an jedem Wochenende das beste mögliche Resultat einfahren." (Formel 1 live aus Japan: News von heute im Ticker)