Williams in den Top-10 der Formel-1-Startaufstellung zum Großen Preis von Kanada 2023 in Montreal! Das Rezept dafür hätte nicht vielfältiger ausfallen können: Ein Upgrade-Paket am Auto. Ein bisschen Regenchaos auf der Strecke. Und: Die richtige Kombination aus Risikobereitschaft und dem Glück des Tüchtigen in Person von Alex Albon und seinen Strategen. Alles zusammen brachte dem Williams-Fahrer zum zweiten Mal in dieser Saison den Einzug ins Q3 ein.

Der entscheidende Schachzug: Im Q2 pokerte Williams bei der Reifenwahl, zog als erstes Team Slicks auf und lag damit goldrichtig. Albon zog mit der absoluten Bestzeit ins Q3 ein - und das mit über drei Zehnteln Vorsprung vor dem WM-Führenden Max Verstappen. Ein Fehler in der letzten Schikane, eine rote Flagge unmittelbar danach und zunehmender Regen sorgten dann dafür, dass Albon im letzten Abschnitt zwar keine Zeit mehr setzen konnte, trotzdem zeigte er sich nach dem Qualifying zufrieden.

"Ich bin sehr glücklich mit dem Qualifying", sagte Albon. "Ein bisschen verärgert bin ich über den Fehler im Q3. Ich weiß nicht, ob sich meine Position verändert hätte, aber es wäre schön gewesen, wenn ich meine Runde hätte beenden können. Aber immerhin hatte ich zwischendurch die schnellste Runde, was positiv ist", fasste er zusammen. Für den Fehler macht er die verlorene Reifentemperatur eingangs der letzten Kurve verantwortlich. "Ohne den Fehler hätte er nah an beide McLaren herankommen können", glaubt Dave Robson, Head of Vehicle Performance bei Williams. "Aber um im Q3 richtige Fortschritte zu erzielen, hätten wir eine zweite Push-Lap gebraucht, was wir leider nicht geschafft haben."

Williams mit dem goldenen Näschen

Es war vor allem eine mutige und vorausschauende Reifenwahl im Q2, die für Albon den Unterscheid ausmachte. Während alle anderen Teams auf dem immer trockener werdenden Circuit Gilles Villeneuve so schnell wie möglich eine Runde setzen wollten, blieb Williams vorerst in der Box stehen und schaute der Konkurrenz dabei zu, wie sie sich auf Intermediate-Reifen duellierte. Etwas später traute sich Albon als Erster direkt mit den Soft-Reifen auf die Strecke, da die Rennlinie immer trockener zu werden schien. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig und nach zwei Aufwärmrunden fand sich Albon an Position 1 der Zeitentabelle wieder.

"Ich war ziemlich überrascht, als ich sah, dass alle auf Inters unterwegs waren", verriet Albon. Williams hatte mit der Reifenwahl das perfekte Zeitfenster erwischt, da der nächste Regen bereits wieder auf dem Weg war. Die anderen Teams wechselten zwar kurz darauf ebenfalls auf Soft-Reifen, jedoch waren da die ersten Regentropfen schon auf die Strecke gefallen und die Bedingungen waren für Albon mit Abstand die Besten. Die Wetter- und Reifenlotterie sorgte für das Ausscheiden einiger Podiumskandidaten wie Charles Leclerc oder Sergio Perez.

"Das sind unsere Bedingungen. Das Team war schon immer gut darin, solche Gelegenheiten zu nutzen", zeigte sich Albon nach der Qualifikation zufrieden. "Wir sind solche Situationen und dieses Gefühl gewöhnt. Mit meiner Performance im Q3 bin ich etwas unzufrieden, aber von P9 zu starten ist ein tolles Problem", fasste er zusammen. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Kanada gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Kanada 2023: Der Zeitplan

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