Die Präsentationen der Formel-1-Boliden für 2023 rücken immer näher und Ferrari lässt seine Piloten zur Vorbereitung auf die neue Saison schon einmal kräftig üben. In einem dreitätigen Test von Dienstag bis Donnerstag auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano absolvierten die Stammfahrer Carlos Sainz und Charles Leclerc sowie Test- und Ersatzmann Robert Shwartzman zahlreiche Runden. Die Ferrari-Junioren Maya Weug, Aurelia Nobels und Leclercs Burder Arthur waren ebenfalls vor Ort, um sich die Arbeit eines Formel-1-Teams aus der Nähe anzusehen. Ans Steuer der roten Göttin durften sie allerdings nicht.

Gefahren werden durfte dem Reglement entsprechend natürlich nicht mit einem Wagen der aktuellen Regelgeneration. Deswegen kam für diesen Test der Ferrari SF21 aus der Saison 2021 zum Einsatz. Auch diesen Wagen pilotierten damals bereits Leclerc und Sainz. Die Scuderia beendete die Saison auf WM-Platz Drei, konnte aber keinen Sieg einfahren.

Nur Leclerc erwischt gutes Wetter und wird von Vasseur beobachtet

Den Test am Dienstag eröffnen durfte Nachwuchspilot Shwartzman, der jedoch Pech mit dem Wetter hatte. Bei nasskalten Bedingungen fuhr er 77 Runden auf Regenreifen. Am nächsten Tag übernahm Carlos Sainz das Cockpit, doch auch ihm war Petrus nicht wohlgesonnen. Nur gegen Mittag trocknete die Strecke phasenweise auf, sodass Slicks aufgezogen werden konnten. Insgesamt absolvierte Sainz 119 Umläufe, den Großteil davon auf Regenreifen. Am finalen Testtag kam dann Vizemeister Charles Leclerc zum Zug und hatte mehr Glück. Die Wets zog er nur für die Installationsrunde auf, danach konnte er 123 Runden auf Slicks absolvieren.

Am letzten Testtag war auch der neue Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur zu Gast und beobachtete seinen neuen und alten Schützling Leclerc, mit dem er bereits in dessen Debütsaison bei Sauber 2018 zusammengearbeitet hatte. Der Franzose hat sich mittlerweile das erste Mal in seiner neuen Rolle der Presse gestellt und auch Motorsport-Magazin.com erklärt, wie er mit Ferrari gewinnen will.

Charles Leclerc erwischte die besten Testbedingungen, Foto: Ferrari
Charles Leclerc erwischte die besten Testbedingungen, Foto: Ferrari

Auch AlphaTauri gönnt Piloten Testkilometer

Doch nicht nur Ferrari hat schon einmal die Motoren aufheulen lassen, auch in Imola wurde gefahren. Die Rennstrecke liegt bekanntlich nur einen Steinwurf von Faenza, der Heimat der Scuderia AlphaTauri, entfernt. Bei ebenfalls kühlen und nassen Bedingungen durften Yuki Tsunoda und Neuzugang Nyck de Vries in den AT02 der Saison 2021 steigen. Besonders für den Niederländer dürfte dies eine wichtige Vorbereitung in einem für ihn neuen Team sein, auch wenn er bereits beim Test in Abu Dhabi den AlphaTauri fahren durfte.

2021er Fahrzeuge für Übungsfahrten der eigenen Piloten zu nutzen findet bei den F1-Teams immer größere Verbreitung, denn die Testmöglichkeiten mit aktuellen Fahrzeugen werden stetig weniger. 2022 waren bereits Alpine und McLaren mit zahlreichen Tests für ihre Fahrer aus Nachwuchsprogrammen bzw. IndyCar mit ihren jeweiligen 2021er Modellen ausgerückt. Oscar Piastri fuhr diese Tests aufgrund seiner Wechselsaga sogar für beide Teams.