Seit etwa einem Monat steht die Existenz des WTCR auf der Kippe. Jetzt gab die Serie zumindest den Ersatz für die geplanten Asien-Rennen bekannt. Demnach endet die Saison 2022 auf der arabischen Halbinsel mit jeweils zwei Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien.

Ursprünglich war es im WTCR-Kalender 2022 geplant, nach dem Ende der Europa-Läufe die Saison mit drei Asien-Events abzuschließen. Zunächst waren zwei Rennen auf dem Inje Speedium in Südkorea geplant, anschließend ein Wochenende auf dem Ningbo Circuit in China ehe die Serie das Finale auf dem legendären Guia Circuit in Macau austragen wollte.

WTCR im WEC-Rahmenprogramm

Die beiden Rennen in Bahrain gehen im Rahmenprogramm der Langstrecken-Weltmeisterschaft am Wochenende vom 10. bis zum 12. November über die Bühne, ehe das Finale vom 25. bis zum 27. November auf einer verkürzten Version des Jeddah Corniche Circuit ausgetragen wird.

Im Gegensatz zur Formel 1, die auf dem 2021 neu errichteten Straßenkurs eine Variante mit einer Streckenlänge von 6,17 Kilometern absolviert, fährt die Tourenwagen-Serie eine nur 3,45 Kilometer kurze Schleife. Die Rennen werden vor Flutlicht ausgetragen.

"Die Aufnahme von zwei Weltklasse-Strecken wie dem Bahrain International Circuit und dem Jeddah Corniche Circuit in den Kalender der WTCR ist eine positive Entwicklung für die Serie", freute sich der Präsident der FIA-Tourenwagenkommission Alan Gow.

"Es ist auch großartig, endlich eine gemeinsame Veranstaltung mit der FIA World Endurance Championship zu haben. Trotz der offensichtlichen Unterschiede bei den Fahrzeugen und den Renndauern gehören Tourenwagen und Sportwagen zur selben Familie des Closed-Cockpit Racing", sagte Gow weiter.

WTCR-Direktor Jean-Baptiste Ley sagte: "Als klar wurde, dass die anhaltenden Reisebeschränkungen aufgrund der weltweiten Gesundheitspandemie die Durchführung der geplanten Asien-Etappen unmöglich machten, haben wir uns auf die alternativen Kalenderoptionen konzentriert, an denen wir parallel gearbeitet haben."

WTCR: Zukunft nach Cyan-Aus unklar

Der Grund für das Platzen der ursprünglich geplanten Ostasien-Tournee gelten neben Chinas Zero-Covid-Politik, die ein internationales Sportevent in dem Land unmöglich macht, auch die in den letzten Monaten enorm gestiegenen Frachtkosten. Seit dem 4. August war außerdem die Fortführung der Meisterschaft unklar, da das schwedische Team Cyan Racing, welches fast ein Drittel des Starterfeldes ausgemacht hatte, aus Sicherheitsgründen seine Teilnahme zurückzog.

Hintergrund war eine Diskussion rund um die Sicherheit der Einheitsreifen von Goodyear. Beim Wochenende in Vallelunga kam es reihenweise zu Reifenschäden, sodass beim ersten Lauf beispielsweise nur vier Autos unbeschadet das Ziel erreichten. Cyan Racing, das bereits in Italien nach der Einführungsrunde seine fünf Autos zurückzog, ließ anschließend das Wochenende in Anneau-du-Rhin komplett aus.

Ob das Werksteam des chinesischen Automobilherstellers Geely bei den beiden Asien-Runden wieder zurückkehrt, ist unklar. Nach derzeitigem Stand gehen deshalb in Bahrain und Saudi-Arabien nur zwölf Autos an den Start. Auch der Fortbestand der von Discovery Sports Events (Eurosport) gemanagten Serie über das Jahr hinaus ist angesichts dieser geringen Teilnehmerzahlen nicht gesichert.

Die Rennen in China und Südkorea waren übrigens nicht die einzigen Runden der WTCR, die in diesem Jahr abgesagt werden mussten. Ursprünglich waren auch Läufe in Sotschi sowie im tschechischen Most geplant, die noch vor Saisonbeginn gestrichen wurden.