Der Umstieg vom Seat von einem Benzinmotor hin zum Diesel war den Verantwortlichen bei BMW schnell ein Dorn im Auge. Zuletzt zeigte sich beim Auftakt der laufenden WTCC-Saison, dass die klopfenden Seat-Boliden vor allem auf den Geraden deutlich schneller waren als die Konkurrenz. Schon lange wird spekuliert, ob BMW ebenfalls einen Diesel einsetzen wird. "Wir haben noch nichts entschieden, denn wir warten erst ab, wie die FIA mit der Situation umgeht", erklärte BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen. "Es ist deutlich erkennbar, dass der Diesel im Vorteil ist."

Die FIA will sich nach den ersten Rennen mit der Sachlage beschäftigen und die Diesel unter Umständen strenger reglementieren - zum Beispiel mit einem Zusatzgewicht. Wann genau das passiert, steht allerdings noch nicht fest. "Wir haben die Möglichkeit einen Diesel zu bringen und wissen auch, welch hohes Potenzial er hat", berichtet Theissen. Aber warum hat man die Autos dann nicht schon zum Saisonstart mit dem Diesel fahren lassen? "Darauf haben wir im Hinblick auf unsere Kunden verzichtet, denn momentan laufen deutlich über 100 320i beziehungsweise 320si in Kundenhand und die Kunden würden genötigt, das ganze Material umzustellen. Für Privatteams wäre das ein zu hoher Aufwand."

Die beiden Werksteams von BMW in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft könnten aber schon im Sommer mit Dieselmotoren rennen. "Wir können im Sommer zur Mitte der Saison umsteigen. In den letzten Jahren hätte das gereicht, denn die WM wurde immer zum Schluss entschieden. Seat hat den Diesel im letzten Jahr auch erst im Sommer eingesetzt", so Theissen.