Dass die Abstände auf der Nordschleife größer sein würden, damit war zu rechnen. Doch fast 2,5 Sekunden nahm Jose-Maria Lopez seinem Teamkollegen Sebastien Loeb auf seiner schnellsten Runde ab. Der Franzose belegte am Ende des Tages die zweite Position hinter Lopez. Ma Qing Hua komplettierte eine weitere Sekunde hinter Loeb die Top-Drei.

Bei Ma brach die Aufhängung hinten links, Foto: Sönke Brederlow
Bei Ma brach die Aufhängung hinten links, Foto: Sönke Brederlow

Der Tag begann mit einem seichten kennenlernen des Kurses. Hugo Valente wählte dazu einen SEAT Leon, bevor er sich in seinen Chevrolet setzte. Stefano D'Aste tat es ihm mit seinem eigenen Lotus Elise gleich. Ganz auf ihre Boliden mussten Norbert Michelisz, Mehdi Bennani, Rob Huff und Mikhail Kozlovskiy verzichten. Bennani, Huff und Kozlovskiy fuhren mit einem Audi TT, respektive Audi A4 von Rotek Racing. Norbert Michelisz musste mit einem SEAT anstelle seines Honda vorlieb nehmen.

Der Lernprozess machte sich besonders in den Bestzeiten bemerkbar. Lopez setzte mit 9:02.781 Minuten die erste Bestzeit auf dem 25,947 Kilometer langen Kurs. Am Ende des Tages hatte sich der Argentinier um satte 24 Sekunden verbessert. Die schnellste Runde des Tages vom amtierenden Meister war eine 8:38.027 Minuten.

Abstände noch riesig

Der Vorsprung von Lopez auf die direkten Verfolger war zwar schon nicht gering, doch nach hinten wurden die Abstände gewaltig. Gregoire Demoustier war der langsamste WTCC-Pilot, der sein Einsatzfahrzeug vor Ort hatte. Dem jungen Franzosen fehlten 32 Sekunden auf die Spitze. Im Vergleich dazu war der beste Citroen-Verfolger, Gabriele Tarquini, mit 'nur' 4,7 Sekunden Rückstand fast schon auf gleicher Höhe.

Mit einer Zeit von 8:44.584 Minuten und einem Rückstand von gut 6,5 Sekunden war Hugo Valente der schnellste Chevrolet-Pilot beim Nordschleifen-Test. James Thompson, dessen Lada als Einziger vor Ort war, fehlten fast 11,5 Sekunden zum Spitzenreiter. Doch ein paar Runden durfte Teamkollege Rob Huff damit auch absolvieren und er ist zuversichtlich, dass ein gutes Ergebnis möglich ist: "Wir sind den Tag langsam angegangen, denn es gab keinen Grund ans Limit zu gehen."

Das Wetter am Nürburgring war gut, Foto: Sönke Brederlow
Das Wetter am Nürburgring war gut, Foto: Sönke Brederlow

Schmitz mit nur zehn Runden

Die 'Königin der Nordschleife' beendete den Tag mit einer Zeit von 9:01:040 Minuten aus ihrer siebten Runde. Viel mehr Runden ließ die Technik nicht zu. Wegen eines Batteriedefektes verlor sie viel Zeit, als sie im vierten Sektor stehen blieb und abgeschleppt werden musste. Insgesamt schaffte Schmitz gerade einmal zehn Umläufe. Kaum genug um sich an ihr Einsatzfahrzeug für das vierte WTCC-Rennwochenende vorzubereiten.

Auch Ma Qing Hua hatte ein Problem, doch der Chinese hatte noch Glück im Unglück. Mit einer gebrochenen linken Hinterradaufhängung schleppte Ma seinen angeschlagenen Citroen noch bis auf die Start/Ziel-Gerade, wo er von den Mechanikern recht schnell in die Box gebracht werden konnte.