Schon vor dem Rennwochenende platze die Bombe in der WTCC: Citroen steigt 2014 gemeinsam mit Sebastien Loeb in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft ein. Doch ungeachtet dieser spektakulären Meldung macht die WTCC Wochenende am Atlantik Station. In den Straßen der Hafenstadt Porto will Yvan Muller seine inzwischen 113 Punkte große WM-Führung weiter ausbauen, für die ersten Verfolger Gabriele Tarquini und Michel Nykjaer gilt es hingegen, endlich Punkte auf den Franzosen gut zu machen.

Der Circuito da Boavista ist nach Marrakesch der zweite Stadtkurs im Kalender der WTCC, mit Macau folgt der letzte dieser Kategorie erst am Saisonende. Weil die Gefahr für Unterbrechungen im Leitplankendschungel deutlich größer ist, gibt es auch in Portugal ein verlängertes Qualifying. Der erste Abschnitt des Qualifikationstrainings dauert somit 30 Minuten, in Q2 werden noch 15 Minuten gefahren. Auch die Formel 1 machte schon Station in Porto. 1958 und 1960 trug die Königsklasse dort den Großen Preis von Portugal aus, Stirling Moss und Jack Brabham siegten auf der damals über sieben Kilometer langen Piste.

Die Fans dürfen sich auf Lokalmatador Tiago Monteiro freuen, Foto: WTCC
Die Fans dürfen sich auf Lokalmatador Tiago Monteiro freuen, Foto: WTCC

Das Rennen in der portugiesischen Großstadt findet seit 2007 alle zwei Jahre statt. Zuletzt gastierte die WTCC also 2011 am Atlantik. Damals duellierten sich die beiden Chevrolet-Piloten Rob Huff und Yvan Muller in Rennen zwei - mit dem besseren Ende für Huff. Der Brite ging mit einem umstrittenen Manöver am Franzosen vorbei und siegte.

Ob es auch in diesem Jahr zu einem Aufeinandertreffen der beiden kommt, bleibt abzuwarten. Freuen dürfen sich die Fans aber auf jeden Fall auf Lokalmatador Tiago Monteiro. Beim letzten Auftritt in seiner Heimat bejubelten ihn rund 80.000 Fans alleine am Renntag. Ob es für den Honda-Piloten aber außer seinem Heim-GP noch Grund zur Freude gibt, darf bezweifelt werden. Derzeit liegt Monteiro in der Weltmeisterschaft auf Rang elf und konnte in den letzte drei Rennen keine Punkte einfahren.

Aus deutscher Sicht gibt es ebenfalls wenig Hoffnung auf ein Top-Resultat. Marc Basseng rangiert mit 28 Zählern auf dem 13. Rang, Franz Engstler liegt abgeschlagen mit vier Punkten auf Platz 18. Nach dem Rennen in Portugal folgt in der WTCC der Renn-freie Juli, bevor der Zirkus im August nach Argentinien weiterzieht.