Statt von Platz zwei ging Sebastien Ogier bei der Rallye Jordanien von Platz sechs ins Rennen. Der Grund: Ogier ging damit vor Sebastien Loeb auf die Strecke und verschaffte damit dem sechsfachen WRC-Champion bessere Siegchancen. Am Ende gewann Loeb die dritte Runde der Weltmeisterschaft in Jordanien, Ogier musste sich mit acht WM-Punkten zufrieden geben - obwohl 18 Punkte für den Citroen Junior-Pilot möglich gewesen wären.

"Ich bin kein Fan dieser Taktikspielchen. Vom Start weg mussten wir dem großen Team [Citroen Total World Rallye Team] helfen und das geht ohne diese Taktikspielchen nicht", kritisierte Citroen Junior Team-Manager Benoit Nogier. "Wir müssen die ganze Zeit überlegen, was wir machen, um sicherzustellen, dass wir Loeb oder einem anderen Piloten des großen Teams nicht schaden", fuhr er fort. Was in Jordanien abgelaufen ist, sei nicht fair gegenüber Ogier gewesen.

"Wir haben ihn am ersten Tag einfach normal fahren lassen, denn wir wollten, dass er vor Loeb bleibt. Für uns ist es sehr, sehr schade. Wir mussten Sebastien bestrafen und das ist ihm gegenüber nicht fair", sagte Nogier. Der Fehler liege aber nicht beim Citroen Total Team, sondern viel mehr im Reglement. "Die Regeln sehen nun einmal so aus und wir müssen damit spielen, aber das ist unmöglich. Vielleicht wäre es mit anderen Regeln besser", meinte Nogier.

Sebastien Loeb zeigte sich überrascht als Ogier am letzten Tag der Rallye Jordanien vor ihm auf die Strecke ging. "Ich hatte das nicht erwartet. Ich saß in meinem Auto als er auftauchte und vor mir auf die Strecke ging. Es ist schwierig. Diese Taktikspielchen gehören nicht zum Sport. Wilson und Quesnel spielen eine Art Schachspiel - wir fahren nur. Das ist nicht so schön", meinte der Franzose.

Wie in Jordanien bestätigt wurde, wurde Extra-Budget aufgetrieben, damit Ogier bei der Rallye Neuseeland an den Start gehen kann. Laut Nogier hatte diese Entscheidung nichts mit den Spielchen in Jordanien zutun. "Wir haben diese Entscheidung vor Jordanien getroffen. Dieses Wochenende hatte keinen Einfluss auf die Entscheidung", betonte Nogier.