Für Sebastien Ogier geht 2022 ein Traum in der Erfüllung. Der WRC-Titelträger debütiert beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Der Offroad-Routinier, der 2021 für Toyota seinen achten WM-Titel eingefahren hatte, geht allerdings nicht für die japanische Marke ins Rennen, sondern startet eine Kategorie tiefer in er LMP2-Klasse. Ogier bestreitet neben dem Langstrecken-Klassiker an der Sarthe auch die komplette Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Ogier bei Ex-Team von Sophia Flörsch

Bei Richard Mille Racing sicherte sich der 38-Jährige ein Cockpit an der Seite des letztjährigen Le-Mans-Klassensiegers Charles Milesi und der französischen Nachwuchspilotin Lilou Wadoux, die 2021 den Young-Driver-Test in Bahrain für den ehemaligen Rennstall von Sophia Flörsch bestritt.

Damit wird das gesamte Fahrertrio des Teams ausgetauscht. 2021 hatte Richard Mille Racing auf eine rein weibliche Fahrerkonstellation gesetzt. Neben Flörsch gingen auch Ex-Formel-2-Fahrerin Tatiana Caleron und W-Series-Pilotin Beitske Visser mit dem Oreca 07 des Signatech-Teams an den Start.

Hypercar-Test für Toyota in Bahrain

Schon länger war bekannt, dass Sebastien Ogier nach dem Ende seiner Vollzeit-Karriere in der Rallye-WM auf einen Le-Mans-Start spekuliert. Im Oktober war er beim Rookie-Test der WEC in Bahrain mit dem Hypercar von Toyota am Start. "Bisher habe ich mich auf meine Rallye-Karriere konzentriert, aber ich habe schon lange über die Herausforderung Endurance-Racing nachgedacht", so der siebenfache Monte-Sieger, der am 23. Januar noch bei der berühmten Rallye in Südfrankreich den zweiten Rang belegt hatte.

"LMP2 ist eine fantastische Kategorie und der beste Weg für mich, das höchste Niveau des Langstrecken-Rennsports zu erreichen. Ich bin sicher ein Neuling, aber ich möchte Spaß haben, die Möglichkeiten ausloten und sehen, wie nah ich an die Besten herankommen kann", formulierte der amtierende WRC-Champion seine Ambitionen.

"Dieses Abenteuer ist aufregend, aber ich bin mir bewusste, dass ich noch viel zu lernen habe und viel Erfahrung sammeln muss. Im Rallyesport konnte ich mich immer gut anpassen und ich hoffe, dass das auch auf der Rennstrecke der Fall sein wird", sagte Ogier.

DTM und GT3-Erfahrung

Für ihn wird es nicht seine erste Rennerfahrung auf einem Rundkurs sein. Ogier drehte 2018 beim DTM-Wochenende auf dem Red Bull Ring als Gaststarter für Mercedes am Volant. Außerdem bestritt er zwischen 2011 und 2014 einzelne GT3-Rennen, unter anderem in der ADAC GT Masters und im Porsche Supercup. 2017 testete Ogier sogar den Red Bull RB7 in Spielberg.