Der Kampf um die freien WRC-Cockpits ist eröffnet. Weltmeister Sebastien Ogier ist mit dem VW-Ausstieg der Dreh- und Wendepunkt. So gut wie jedes Team in der Rallye-Weltmeisterschaft will den Vierfach-Champion für sich gewinnen, Ogier muss nur testen und sich am Ende entscheiden. Den Anfang hat er jetzt gemacht.

Nur wenige Tage nach dem letzten Event dieses Jahres in Australien wagt Ogier seine erste Testfahrt für die Ära nach Volkswagen - und das auch noch mit Wiedereinsteiger Toyota. Das Team hat als Fahrer bereits Juho Hänninen verpflichtet. Platz für Ogier gibt es aber natürlich trotzdem, zwei weitere Cockpits gilt es noch zu vergeben.

Wie ernst es Ogier mit einem möglichen Toyota-Wechsel tatsächlich ist, bleibt vorerst unbestimmt. Zum letzten Mal ging der japanische Hersteller in der WRC im Jahr 1999 an den Start. Dazwischen liegen 18 Jahre und ein völlig neu entwickeltes Auto: der Toyota Yaris WRC. Wie die Performance des neuen Autos ausfällt, ist fraglich. Ebenso wie Ogiers Absichten, sich für ein Auto zu entscheiden, von dem er sich nicht sicher sein kann, auch ein fünftes Mal in Folge Weltmeister zu werden. Immerhin fehlt es den Neueinsteigern an Erfahrung, die alteingesessene WRC-Teams dem Franzosen bieten können.

Ogiers einzige Aussicht auf ein WRC-Cockpit ist der Wiedereinsteiger Toyota natürlich nicht. Nach dem Ausscheiden Volkswagens hat der Franzose die Möglichkeit, sowohl bei Toyota, als auch bei Citroen oder M-Sport einzusteigen. Erst wenn der Weltmeister seine Zukunfts-Entscheidung getroffen und dingfest gemacht hat, werden andere WRC-Piloten wie Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen ebenfalls die Chance kriegen, sich eines der verbleibenden Cockpit zu sichern.