In den vergangenen beiden Jahren musste sich Andreas Mikkelsen bei der Rallye Polen seinem Teamkollegen Sebastien Ogier geschlagen geben. 2015 fehlten ihm im Ziel nur knapp zwölf Sekunden auf den Weltmeister. Damit aller guten Dinge drei sind, taktierte Mikkelsen auf der Power Stage der Rallye Italien. Der Norweger kämpfte bewusst nicht um Bonuspunkte, da er nicht als Zweiter in der Fahrerwertung nach Polen reisen wollte. Der Plan ging auf und so muss Dani Sordo den zweiten Straßenfeger spielen.

Nach der Rallye Polen hätte Mikkelsen den zweiten Platz in der Meisterschaft allerdings gerne zurück und hat zudem vor, Boden auf Ogier gutzumachen. "Das wird alles andere als einfach, aber wir geben unser Bestes und wollen mit möglichst vielen Punkten von der Rallye Polen abreisen", sagte er. "Die Wertungsprüfungen bei der Rallye Polen sind sehr schnell und flüssig zu fahren - das mag ich und das kommt mir entgegen."

Das Gleiche gilt jedoch auch für Ogier, der zudem darauf setzt, dass der Schotter in Polen weniger fordernd ist als der in Italien. "In der Rallye-Weltmeisterschaft läuft es derzeit sehr gut für Julien und mich. Auch wenn der letzte Sieg vier Rallyes zurückliegt, wir haben unsere Führung in der Meisterschaft zuletzt stetig ausgebaut. Deswegen fahre ich selbstbewusst nach Polen", erklärte er.

Jari-Matti Latvala konnte in den vergangenen Jahren in Polen nicht mit seinen Teamkollegen mithalten - ein Podestplatz fehlt ihm noch in seiner Bilanz. Als Sechster in der Fahrerwertung hat er zwar eine bessere Ausgangslage als Ogier und Mikkelsen, er rechnet sich aber keinen allzu großen Vorteil aus. "Ich denke, durch die vielen schnellen Passagen ist der Vorteil einer höheren Startnummer geringer als bei anderen Rallyes, da die Traktion nicht so entscheidend ist", erläuterte er.

Zudem nannte Latvala sein Manko bei der Hatz durch die Masuren: "In den vergangenen beiden Jahren hatte ich zu Beginn der Rallye Polen Probleme, die richtige Geschwindigkeit zu finden." Selbstvertrauen gibt ihm der zweite Platz zuletzt auf Sardinien.

Latvala pilotierte den Polo R WRC beim Goodwood Festival of Speed, Foto: Volkswagen Motorsport
Latvala pilotierte den Polo R WRC beim Goodwood Festival of Speed, Foto: Volkswagen Motorsport

Latvala hatte zudem Gelegenheit, in der Zwischenzeit den Kopf frei zu bekommen. Zwar saß er in seinem 'Dienstwagen', doch pilotierte er ihn nicht auf einer WRC-Prüfung, sondern dem legendären Hillclimb beim Goodwood Festival of Speed. "Goodwood ist einzigartig", schwärmte er. "Es ist einfach schön, so viele berühmte Renn- und Serienfahrzeuge aus verschiedenen Epochen an einem Wochenende zu sehen. Da geht dir als 'Racer' das Herz auf."