¡Hola! Mexiko und ¡Hola! Schotter! Nach zwei Rallyes auf Eis und Schnee kehrt die Weltmeisterschaft auf losen Untergrund zurück. In Mexiko wartet vom 3. bis zum 6. März das erste von sechs aufeinanderfolgenden Events auf Schotter.

Das Zentrum der Rallye ist die Stadt León, die rund 360 Kilometer nordwestlich der Hauptstand Mexiko-City liegt. Von dort aus brechen die Fahrer auf knapp 400 WP-Kilometer auf, die sich auf 21 Wertungsprüfungen verteilen. Den Start bildet traditionell die Straßen-Prüfung in León am Donnerstagabend, darauf folgen zwei weitere Special Stages, bevor am Freitag die wirkliche Rallye-Action beginnt.

Sprünge stehen in Mexiko auf der Tagesordnung, Foto: Sutton
Sprünge stehen in Mexiko auf der Tagesordnung, Foto: Sutton

Eines der Markenzeichen der Rallye Mexiko sind ihre langen Wertungsprüfungen. Am Freitag steht mit El Chocolate gleich der erste Klassiker auf dem Programm. Die 54,21 Kilometer lange Prüfung wird am Vormittag und nochmals am Nachmittag befahren. Am Samstag wirft Otates mit zweifach 42,62 Kilometern Länge ihre Schatten voraus. Die wirkliche Königsprüfung wartet allerdings am Sonntag: Guanajuato, die sich über 80 Kilometer erstreckt. Sie ist die längste WRC-Prüfung seit 1983 und erreicht die Maximalgrenze an erlaubten WP-Kilometern.

Dünne Luft und keine Fehler

Eine der größten Herausforderungen der Rallye Mexiko ist die Höhenlage des Austragungsortes. Bis auf 2.746 Meter über dem Meeresspiegel fahren die Autos. Dort ist der Sauerstoffgehalt sehr gering, was sich auf die Leistung der Motoren auswirkt. Die Motorsteuerung spielt eine entscheidende Rolle, um das Maximum an Performance herauszuholen, ohne gleichzeitig die Zuverlässigkeit zu riskieren.

Die Fahrer müssen sich umstellen und ihren Fahrstil anpassen. Besonders die Bremspunkte differieren im Vergleich zu anderen Schotterrallyes. "Wenn du einen Fehler machst, ist es sehr schwierig, Zeit zurückzugewinnen, da du nicht so schnell wie gewöhnlich zur vollen Power zurückkehren kannst", schildert Mads Östberg.

Im Gegensatz zu den bisherigen Events spielen die hohen Außentemperaturen in Mexiko eine Rolle. Rund um 30 Grad werden erwartet, was im Cockpit bis zu 50 Grad bedeuten kann. Damit wird nicht nur das Material, sondern auch die Kondition und Konzentration des Fahrers auf eine harte Probe gestellt.

Feiner Schotter und Spurrillen

Die Strecken selbst sind hart und mit einer feinen Schotterschicht überzogen, die den Untergrund sehr rutschig werden lässt. Entsprechend hat die Startposition großen Einfluss auf die Zeiten. "Je mehr Autos darüberfahren, desto sauberer und schneller wird der Untergrund", weiß Jari-Matti Latvala. Der Vorteil der späten Startposition ist jedoch gleichzeitig der Nachteil der Bildung von Spurrillen, die von Fahrer zu Fahrer größer und schwieriger zu meistern werden.

Sebastien Ogier ist der Top-Favorit auf den Sieg, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier ist der Top-Favorit auf den Sieg, Foto: Volkswagen Motorsport

Top-Favorit ist wie bei jeder anderen Rallye Weltmeister Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot kommt mit der maximalen Punkteausbeute von 56 Zählern nach Südamerika und fährt in Mexiko eine ganz besondere Rallye: Seine 100. in der WRC. Zudem ist der Franzose im Volkswagen noch ungeschlagen in Mexiko - die vergangenen drei Jahre feierte er dort den Sieg. Sein großer Nachteil wird allerdings die erste Startposition. Und die Konkurrenz steht in den Startlöchern. Mads Östberg im Ford und vor allem Hayden Paddon sowie Thierry Neuville in der neuen Generation des Hyundai i20 WRC. Die Performance des neuen Autos auf Alzenau wird auf Schotter ganz genau unter die Lupe genommen und ein gutes Ergebnis ist fast Pflicht. Von hinten kommt zudem Jari-Matti Latvala. Der Volkswagen-Pilot kommt mit null Punkten aus den beiden vorherigen Events, profitiert im Gegenzug aber von seiner guten Startposition.